Im Sommer dient das alte EWZ-Gebäude an der Wasserwerkstrasse als Sprungbrett für Badenixen und Wasserakrobaten, im Herbst soll es jetzt ein Sprungbrett für kulturpolitische Freiräume sein. In einem Communiqué schreiben die Aktivistinnen und Aktivisten am Sonntag, dass sie das Gebäude am Letten in Beschlag genommen haben. Dies sei notwendig, weil autonome Kulturräume in der Innenstadt fehlen würden.
Alles wird Besetzt geht in die nächste Runde! #alleswirdbesetzt #zureich nachder Grundlosen Räumung ab der Höngerstrasse: Jetzt das EWZ nur 100 Meter weiter die Strasse runter grad beim Viadukt. @zureich_rip @MegahexF pic.twitter.com/XmUYv2Sx4n
— Wir tragen eure Krise nicht! (@eurekrise) October 30, 2022
Gegen «Kommerz-Haie»
Mit der baldigen Räumung des Koch-Areals gehe ein wichtiger Raum der selbstbestimmten, kulturellen und politischen Organisation der Stadt Zürich verloren. Das Koch-Areal ist seit 2013 besetzt. Es sei ein Ort, der sich der kapitalistischen Gesellschaft in den Weg stelle und Alternativen biete, heisst es in dem Schreiben der Linksautonomen weiter.
Bis Mitte Februar 2023 müssen die Besetzenden sowie andere Zwischennutzenden das Areal aber räumen. Die aktuelle Besetzung des alten EWZ-Gebäudes sei kein Racheakt wegen des kommenden Rausschmisses beim Koch-Areal, sondern «eine Antwort auf die Verdrängung durch die Kommerz-Haie», argumentieren die Verantwortlichen.
Zu viele überteuerte Pop-Ups
Weil die Stadt es die letzten Jahre verschlafen habe, etwas Sinnvolles aus diesem Ort zu machen, würden die Initiantinnen und Initianten das jetzt selber in die Hand nehmen, steht in der Bekanntmachung.
Hey da läuft was! scheint ein heisser Herbst zusein in #zureich #alleswirdbesetzt mit einem neuen Coup! Wasserwerkstr. 101, once again Wipkingen. #zh3010 + bullen haben sich vorläufig wieder verzogen pic.twitter.com/WyeKDnL8yZ
— megahex.fm (@MegahexF) October 30, 2022
Unter dem Namen «Eigenorganisierter Werkhof Zureich» ist einiges geplant, wie sich der Mitteilung entnehmen lässt. «Anstelle von überteuerten Pop-Up-Buden, von denen es sowieso schon zu viele gibt, möchten wir selbstorganisierte Räume schaffen, für deren Besuch finanzieller Wohlstand keine Voraussetzung ist», heisst es. Die Stadtpolizei bestätigt die Besetzung des Gebäudes und war am Sonntagabend vor Ort.
Wie findest du die Aktion der Besetzerinnen und Besetzern? Diskutiere in den Kommentaren mit.
(roa)