Bezirksgericht Dietikon

48-jähriger Limmattaler wegen sexuellen Missbrauchs an Kindern verurteilt

17.03.2023, 21:42 Uhr
· Online seit 17.03.2023, 18:32 Uhr
Das Bezirksgericht Dietikon hat am Freitagnachmittag einen 48-jährigen Schweizer verurteilt. Ihm war vorgeworfen, Anfang oder Mitte der 90er-Jahre zwei minderjährige Nachbarsjungen sexuell missbraucht zu haben.
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Im Fall eines Mannes, der vor rund 30 Jahren zwei Brüder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren sexuell missbrauchte, hat das Bezirksgericht Dietikon am Freitagnachmittag ein Urteil gefällt. Der heute 48-jährige Schweizer wird wegen sexuellen Handlungen mit Kindern zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt. Zudem muss der IV-Bezüger den beiden Brüdern 25’000 Franken Genugtuung bezahlen. Dies berichtet «20 Minuten».

Der Staatsanwalt hatte eine unbedingte Freiheitsstrafe von 48 Monaten gefordert. Der Richter begründet das nun deutlich geringere Strafurteil damit, dass sich der Beschuldigte in den letzten 30 Jahren im Bereich von Sexualdelikten nichts zu Schulden kommen liess. Zudem sei eine Strafreduktion zwingend vorzunehmen, da die Tat ohne die Unverjährbarkeitsinitiative schon verjährt gewesen wäre.

Als 20-Jähriger zwei minderjährige Brüder sexuell missbraucht

Der heute 48-jährige Schweizer aus dem Limmattal musste am Donnerstag vor Gericht antreten, weil er zwischen 1993 und 1997 zwei Brüder im Alter zwischen acht und 15 Jahren sexuell missbraucht hatte. Der Mann war zur Tat um die 20 Jahre alt und wohnte in der gleichen Siedlung wie die Opfer.

Der Beschuldigte bestritt die Taten: «Ich habe das nicht getan», sagt er und verweigerte jegliche weitere Auskünfte. Der sexuelle Missbrauch habe vor allem in der elterlichen Wohnung des Beschuldigten stattgefunden. Der Mann habe zuerst Pornos mit den Knaben geschaut, sie geküsst und am Penis angefasst und es sei zu Oralverkehr gekommen.

Es seien beim jüngeren Bruder über mehrere Monate, ungefähr ein bis zwei Mal pro Woche, zu insgesamt zehn bis zwanzig sexuellen Übergriffen gekommen. Dabei habe der Beschuldigte aber keine Gewalt ausgeübt und die Knaben nicht unter Druck gesetzt. Im Fall des älteren Bruders sind die Taten verjährt, darum hat der Staatsanwalt dieses Verfahren eingestellt.

Jüngerer Bruder erstattete nach Therapie Anzeige

Der Fall flog auf, als der jüngere Bruder nach der Therapie bei einer Psychologin eine Anzeige erstattete. Der Beschuldigte wurde im August 2019 verhaftet und sass drei Wochen in Untersuchungshaft. Er hat eine halbe IV-Rente, ist suizidgefährdet und leidet unter Schizophrenie und bipolarer Störung.

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(mhe/lol)

veröffentlicht: 17. März 2023 18:32
aktualisiert: 17. März 2023 21:42
Quelle: ZüriToday

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