Rotzfrech

Debatte um Spuck-Busse in Wallisellen: Es geht noch krasser

· Online seit 21.11.2023, 06:32 Uhr
In der Zürcher Gemeinde soll bald die Busse fürs auf den Boden spucken erhöht werden. Die meisten finden das dringend notwendig. Ein Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass es auch noch viel drastischer sein könnte.

Quelle: Das sagt die Walliseller Bevölkerung zur Spuckbusse / Tele Züri / CH Media Video Unit / Jeannine Merki / vom 17.11.2023

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Dass in Wallisellen auf den Boden zu spucken bald mit 200 Franken Busse geahndet werden soll, gibt ordentlich zu reden. Während einige finden, dass zwei blaue Nötli viel zu viel sind, finden andere, dass die Busse für sowas Grusiges gar nicht hoch genug sein könne. Bisher kostet das Vergehen in Wallisellen 30 Franken. Einige meinen, dass man doch in ein Nastüechli ‹spudere› solle oder in ein Robidog-Säckli.

Spuckverbot auch beim Fussballspielen

Einige sehen das Problem nicht als zu tragisch an. «Ihr wisst schon, dass Spucke zu 99 Prozent aus Wasser besteht?», weist der User die Bussgeld-Befürworter zurecht. «Du bist sicher auch einer dieser ‹Soiniggel›, der auf den Boden spuckt, häng dir einen Eimer um», lautet nur eine der Antworten auf diesen Kommentar.

Während die meisten sich über die Spuck-Regulierung auf den Strassen freuen, ziehen einige das Regime auf den Sportplatz weiter. «Und was ist bei den Fussballern? Da wird auch wie wild herumgespuckt. Pfui», schreibt einer.

Auch da sollte es ein Spuck-Verbot geben, finden einige. Für andere geht es da dann aber doch zu weit. Ein User meint ironisch: «Wenn ich mir vorstelle, dass jeder Fussballer auf dem Platz mit einem Nastüechli rumläuft, muss ich doch auch wieder einmal Fussball schauen.»

Die Frage, ob man denn noch furzen darf

Statt der 200-Franken-Busse schlagen User andere Massnahmen vor. Mehrere Stunden gemeinnützige Arbeit in einem Alters- oder Pflegeheim zum Beispiel. Auch Strassen putzen wird vorgeschlagen. Ein User fragt: «Ist denn Furzen noch erlaubt? Also gratis meine ich?»

Zum Vergleich: Wer beim Wildpinkeln in Zürich erwischt wird, wird mit einer Geldstrafe von 80 Franken bestraft. Und während man hier noch diskutiert, ob man das Gespudere überhaupt büssen soll, oder wenn, wie hoch, gelten in andern Teilen der Welt ganz andere Regeln. Diese sind zum Teil knallhart und vor allem sauteuer.

Tausend Franken Spuck-Busse und Kaugummi-Verbot

Wer es in Singapur wagt, auf den Boden zu spucken, bekommt eine Busse in der Höhe von 1000 Dollar, knapp 900 Franken, aufgebrummt. Noch krasser trifft es Personen, die Kaugummi verkaufen. Bereits seit 1992 ist der ‹Chätschgi› in Singapur verboten.

Wer diesen trotzdem verkauft, muss mit einer Strafe von 100'000 Dollar rechnen. Nach dem Gang aufs WC nicht zu spülen zum Beispiel, kostet hingegen lediglich 150 Dollar. Die Chance, bei dem Vergehen erwischt zu werden, sei Berichten zufolge jedoch eher gering.

Vorsicht vor fremdem W-Lan

Was man in dem Land ebenfalls unterlassen sollte, ist sich mit einem fremden Wi-Fi zu verbinden. Das Verwenden eines fremden Netzwerkes, auch wenn dieses nicht passwortgeschützt ist, fällt gemäss Gesetz unter «Hacking». Dieses Vergehen kann mit 10'000 Dollar Busse oder gar drei Jahren Gefängnis geahndet werden.

Das Thema Spucken wird schon länger diskutiert. Während der Corona-Wellen forderte SVP-Politikerin Yvette Estermann zum Beispiel bereits 2020 ein Spuckverbot.

Spucken, Rotz hochziehen und Nastüechli-Bashing

Während hierzulande Spucken als unflätig angesehen wird, gilt es in China zum Beispiel als normal und gesund. Für Chinesinnen und Chinesen ist es normal, in der Öffentlichkeit auszuspucken.

Zum Thema Spucken wird oft das Nastüechli erwähnt, aber man sollte das in Vietnam zum Beispiel unterlassen. Auch, wenn die Nase läuft. Das Nase-Putzen in der Öffentlichkeit ist tabu. Stattdessen lautet die Devise: «Einfach hochziehen.»

Ekelverhalten im öffentlichen Raum

Worüber sich die meisten Menschen in den Kommentarspalten aber einig sind, ist, dass die Menschen sich allgemein oft ungehobelt verhalten, wenn es um den öffentlichen Raum geht. Sei es mit Abfall, Spucke, Zigistummel, Wildpinkeln und so weiter.

Stellt sich schlussendlich eigentlich nur noch die Frage: Wenn sich alle so sehr über das Rumgerotze und Littern aufregen, wer macht dann den Dreck, wenn es keiner gewesen sein will.

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veröffentlicht: 21. November 2023 06:32
aktualisiert: 21. November 2023 06:32
Quelle: ZüriToday

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