Flughafen Zürich

Beleidigen und anspucken – Fluggäste werden immer aggressiver

11.10.2022, 16:09 Uhr
· Online seit 14.07.2022, 08:03 Uhr
Fluggäste sind gegenüber dem Bodenpersonal immer aggressiver, dadurch kommt es zu massiv mehr Polizeieinsätzen am Flughafen. Die Gewerkschaften planen nun Protestaktionen.
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Die Polizeieinsätze am Flughafen Zürich sind explodiert. Grund dafür sind Fluggäste, die aggressiv sind gegenüber dem Personal. Das schreibt der «Tages-Anzeiger». Der Bodenabfertiger Swissport bestätigt die Vorfälle.

Zum Vergleich: Vor der Pandemie gab es etwa einen Polizeieinsatz pro Monat, heute gibt es einen pro Tag. Dabei kommen die Polizistinnen und Polizisten nicht bei harmlosen Vorfällen zum Einsatz, sondern wenn Mitarbeitende bedroht werden.

Nach der Schicht warten sie aufs Personal

Aufgebrachte Fluggäste leisten sich viel: Sie brüllen herum, bedrohen und beleidigen Sicherheitsangestellte, spucken das Personal an und klettern sogar über die Abschrankungen in die Schalter. Das erzählt Swissport-Sprecherin gegenüber dem Tagesanzeiger. Es soll sogar Fluggäste gegeben haben, die Flughafen-Mitarbeitende nach ihrer Schicht verfolgten. Das sei beängstigend.

Die Fluggäste hätten zudem immer höhere Ansprüche und seien uneinsichtig, wie eine Schaltermitarbeiterin erzählt. Wenn beispielsweise das Gepäck früher noch zu schwer gewesen sei, hätten die Passagierinnen und Passagiere selbst eine Lösung gesucht. Heute müsse das Personal beinahe noch beim Umpacken helfen.

Über den Wolken etwas beruhigter

Das Flug-Chaos hat eine Kette von Ereignissen ausgelöst: wenig Personal an Flughäfen, gesperrter Flugraum wegen des Ukraine-Kriegs oder neue IT-Systeme. Wenn die Gäste dann aber in der Luft sind, seien sie wieder etwas beruhigter als beispielsweise während der Pandemie. Damals kam die Masken- und Zertifikatspflicht dazu.

Das Bodenpersonal habe Protestaktionen angekündigt. Wann diese stattfinden, ist noch unklar. Die Gewerkschaften haben den Gesamtarbeitsvertrag mit Swissport bereits gekündigt.

veröffentlicht: 14. Juli 2022 08:03
aktualisiert: 11. Oktober 2022 16:09
Quelle: ZüriToday

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