Bühne frei für einen Liebesbrief, der es in sich hat

Lieber Ralf,

Es sind 107 Stunden vergangen, seit wir uns das letzte Mal gesehen, gerochen und gefühlt haben. Mein Bett riecht immer noch nach dir. Ein Umstand, der meinen Herzschmerz nicht lindert.

Und doch will ich das Bettzeug nicht wechseln. Weil ich weiss, dass es nicht mehr nach dir, nach uns, riechen wird.

Der Grund ist simpel: Ralf, wir müssen Schluss machen. Das klingt absurd, zumal wir nie zusammen waren. Waren wir es doch, fühlte es sich für mich wie ein Ausflug in den siebten Himmel an.

Jetzt bin ich aber fies gelandet. Auf den Kopf. Gehirn- und Gehirnerschütterung in einem quasi. Ich weiss, dass du auch mit anderen was laufen hast. Und ich weiss, dass das okay ist. Zumal wir nie was Exklusives hatten. Und du mir ehrlich gesagt hast, dass du nicht in mich verliebt bist.

Ich Totsch derweil könnte nicht verliebter in dich sein. Und das ist der Grund, warum du mir nun etwas helfen musst. Du musst weg. Und du darfst nicht einbrechen, wenn ich dir im Suff schreibe. Und du darfst mich nicht wissen lassen, wenn du meine Brüste vermisst.

Du musst es mit dir selber ausmachen und genau das muss ich auch.

Es bricht mir nach wie vor das Herz, dass das mit uns nicht ist, nicht sein soll. Zumal ich nach wie vor sicher bin, dass du und ich alles hätten, um eine Beziehung zu führen, die sich wie eine nie endende Party anfühlen würde.

Da das aber so ist, müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen. Und uns eingestehen, dass mich der enorm tolle Sex mit dir nicht nur nicht weiterbringt, nein, er lässt mich extra Runden in der Hölle drehen.

Ich will da wieder raus, Ralf.

Und ich will jemanden, der mich will. Ohne Kompromisse. Ohne Pi-Pa-Po. Einfach so.

Ich bin dir kein bisschen böse. Man kann nicht steuern, in wen man sich verliebt. Könnte man es, ich hätte mein Herz gestoppt und wir würden happy bis ans Ende unserer Tage unverbindlich vögeln und happy sein.

So ist das Leben aber leider nicht.

Also muss ich meines wieder auf die freie Liebesbahn bekommen. Und sage darum an dieser Stelle Tschüss und Danke.

Danke, Ralf, für die geile Begegnung am Klassentreffen.

Danke für den ersten Kuss.

Danke für den letzten Kuss.

Danke für all die Lacher.

Danke auch für die Sex-Patzer (erinnerst du dich an meinen Vaginal-Furz?)

Danke für all den Sex.

Danke für unseren Whatsapp-Chat.

Danke, dass du mich wie ein Gott gefingert hast.

Danke für deine Ehrlichkeit.

Im nächsten Leben kommst du mir nicht davon. Also überleg dir jetzt schon mal, wie unsere drei Kinder heissen werden und wo wir ein kleines EInfamilienhaus bauen werden.

Haha.

Aufwiedersehen,

Lucy