Champions-League-Quali

Löst sich gegen Karabach der Knopf? Der erste FCZ-Sieg muss her

27.07.2022, 08:54 Uhr
· Online seit 27.07.2022, 06:14 Uhr
«Dank» der 2:3-Niederlage in Baku liegt für den FC Zürich nach wie vor alles drin. Im Vergleich zum Hinspiel und zum 0:0 gegen den FC Luzern brauchts aber eine Leistungssteigerung. Dass europäische Sternstunden durchaus möglich sind, hat der Club bereits bewiesen.

Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 26. Juli 2022

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In bester brasilianischer Manier schiebt Captain Hannu Tihinen den Ball nach einem Eckball am Torhüter vorbei, mit der Hacke per Direktabnahme – den eigentlichen Ballkünstlern aus Brasilien, Alexandre Pato und Ronaldinho, bleibt an diesem Abend für einmal nur die Statistenrolle. Der FCZ gewinnt auswärts gegen den grossen AC Milan mit 1:0. Das war im Jahre 2009.

Dieser Champions-League-Sieg ist wohl der grösste internationale Erfolg in der Historie des Zürcher Stadtclubs, auch wenn er damals nicht zur Achtelfinal-Qualifikation verhelfen sollte. Seither ist nur noch ein Sechzehntelfinal in der Europa League im Jahre 2019 rausgesprungen, den man allerdings gegen den SSC Neapel verlor.

Gegen Mailand durfte man, nun muss man

Für Franco Fodas Mannschaft sollte dies ein zusätzlicher Ansporn sein, die Chancen auf die erste Champions-League-Qualifikation seit 13 Jahren zu wahren. Dass Exploits auf europäischem Parkett möglich sind, hat er in Mailand bewiesen – und mit dem Karabach FK gastiert am Mittwochabend im Letzigrund ein weit weniger grosser Name.

Handkehrum bedeutet dies, dass der Druck viel grösser ist. Gegen Mailand durfte man, man musste nicht. Am Mittwochabend verhält es sich umgekehrt. Nach der 2:3-Pleite im Hinspiel steht man bereits mit dem Rücken zur Wand. Der Meisterschaftsstart mit dem 0:4 in Bern und dem 0:0 am Sonntag zuhause gegen Luzern misslang – vor allem Trainer Foda steht nun bereits unter Zugzwang.

«Hat Canepa seinen Trainer unnötig unter Druck gesetzt?», titelte der «Tages-Anzeiger» am Montag. Eine berechtigte Frage – vielleicht hat es sich der deutsche Trainer aber auch selbst nicht unbedingt einfach gemacht: Das bewährte 3-5-2-System seines Vorgängers André Breitenreiter hat er nämlich nicht weitergeführt. Stattdessen setzt er auf Variation und Flexibilität.

Ein Sieg gegen Karabach würde beflügeln

Auf ganzen sechs Positionen rotierte der Cheftrainer gegen Luzern. Gut möglich und auch nachvollziehbar, dass er angesichts der kommenden englischen Wochen Kräfte schonen wollte. Das Problem dabei war allerdings, dass es weiterhin an Kreativität und schnellem Kombinationsspiel fehlte – jenes Spiel, dass sich in der Vorsaison als äusserst erfolgreich entpuppte.

Wenn Foda taktische Flexibilität wünscht, dann wärs gegen Karabach womöglich der richtige Zeitpunkt, mal das «neue alte» System zu probieren, das 3-5-2 mit offensiven Aussenverteidigern. Sind die Stammspieler fit genug, mögen sie auch den hohen Rhythmus stemmen – beflügelt durch einen europäischen Exploit erst recht. Möglich ist es. Tihinen hats einst vorgemacht. Jetzt muss sich nur noch der Knopf lösen.

Was Trainer Franco Foda vor dem Duell gegen Karabach zu sagen hat, siehst du im Video oben. Bist du im Letzigrund? Schick uns deine Fan-Bilder!

veröffentlicht: 27. Juli 2022 06:14
aktualisiert: 27. Juli 2022 08:54
Quelle: ZüriToday

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