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Wer in den Ständerat will, muss blechen – die Zürcher Wahlkampfbudgets in der Übersicht

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Wer in den Ständerat will, muss blechen – die Zürcher Wahlkampfbudgets in der Übersicht

02.10.2023, 09:12 Uhr
· Online seit 08.09.2023, 09:16 Uhr
Von 15'000 bis hin zu 400'000 Franken: Die Wahlkampfbudgets der Zürcher Kandidierenden für den Ständerat gehen weit auseinander. ZüriToday hat nachgefragt, wer wie viel Geld wofür aufwendet. So viel vorweg: Ein Kandidat legte sein Budget nicht offen.

Quelle: TeleZüri / Archivvideo / 28.07.2023

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Daniel Jositsch (SP), 196'000 CHF

Acht Jahre lang Nationalrat, weitere acht als Ständerat. Aber ob er überhaupt noch dorthin will? Am Dienstag gab der Strafrechtsprofessor seine Bundesratskandidatur bekannt. Trotzdem betreibt Jositsch einen hohen finanziellen Aufwand, um wieder in den Ständerat gewählt zu werden. 196’000 Franken lässt sich Jositsch den Wahlkampf kosten. Damit finanziert er vor allem klassische Mittel wie Mailings, Flyer, Inserate und Plakate, aber auch eine Kampagne auf Social Media. Zusätzlich behält er eine strategische Reserve für den Schlussspurt oder einen allfälligen zweiten Wahlgang. In diesen muss Jositsch wohl kaum. Er hat gute Chancen, im ersten Anlauf gewählt zu werden.

Regine Sauter (FDP), 400'000 CHF

Das höchste Wahlkampfbudget im Kanton Zürich hat die Freisinnige Regine Sauter. 400'000 Schweizer Franken lässt sie sich ihre Kandidatur als Ständerätin kosten. «Ich werde rund zwei Drittel für Plakate, Inserate und Drucksachen einsetzen», gibt Sauter bekannt. Mit dem anderen Drittel will sie im Internet für sich werben und ihre Website finanzieren.

Philipp Kutter (Die Mitte), 100'000 CHF

Seit 2018 sitzt Philipp Kutter im Nationalrat, nun möchte er in den Ständerat. Damit ihm der Einzug in die kleine Kammer gelingt, wendet Kutter 100’000 Schweizer Franken auf. Auch er will auf allen Kanälen, analog wie digital, für sich werben. Klassisch werden Plakate und Inserate mit seinem Konterfei zu sehen sein und online will er mit Videos und anderen Aktivitäten auf Social Media von sich überzeugen. Lässig: Der Wädenswiler Stadtpräsident spezifiert sogar, welche Giveaways er verschenken wird. Es sind Honig-Tirggel.

Daniel Leupi (Grüne), 200'000 CHF

Der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi liebäugelt mit einem Posten in Bern und lässt sich nicht lumpen. Rund 200’000 Schweizer Franken lässt er springen. Für welche Zwecke er die hohe Summe ausgeben will, gibt sich Zürichs Finanzvorsteher wortkarg. «Ich habe verschiedene Kampagnenmittel vorgesehen», schreibt Daniel Leupi.

Gregor Rutz (SVP), keine Angabe

Gregor Rutz wollte auf Anfrage keine Auskunft geben, wie viel Geld er für den Wahlkampf ausgibt. Mit dem neuen Transparenzgesetz ist er nicht dazu verpflichtet, sein Ständeratsbudget zu veröffentlichen. Würde er in den Ständerat gewählt, müsste er erst nachträglich seine Schlussrechnung offenlegen.

Tiana Angelina Moser (GLP), 200'000 CHF

Die GLP-Politikerin rechnet mit einem Budget von 150’000 bis 200’000 Franken. Dieses sei abhängig davon, wie viel Geld sie durch Spenden erhält. Neben klassischer Werbung mit Wahlplakaten will sie mit Onlinewerbung und Social Media auf sich aufmerksam machen. Des Weiteren finanziert Moser mit ihrem Budget die Produktion von Videos für ihre Kandidatur.

Nik Gugger (EVP), 30'000 CHF

Der EVP-Politiker will nach sechs Jahren im Nationalrat in den Ständerat. Sein Budget beträgt zwischen 25’000 und 30’000 Schweizer Franken. Allerdings sei dieses für beide Kandidaturen gedacht, also National- und Ständerat. Für den Ständerat will er maximal 1000 Franken ausgeben. «Die EVP hat das kleinste Ständeratsbudget», meint der Winterthurer. Sein gesamtes Kampagnengeld, für National- und Ständerat, will Nik Gugger grösstenteils für Events im Kino, im Seilpark oder für gemeinsames Grillieren ausgeben. Mit einem kleinen Teil der 30'000 Franken wird der Nationalrat auf Social Media präsent sein.

Peter Vetsch (sanspapierspolitiques), 17'000 CHF

Peter Vetsch hat ein Budget von 17'000 Franken für seine Bewerbung für den National- und Ständerat. «Ich finanziere alles aus eigener Tasche», lässt Vetsch wissen. 8'500 Franken, die Hälfte, braucht er für die Ständeratskandidatur. Für seine gesamte Kampagne investiert er 10’000 Franken in Kleinplakate und Wahlprospekte, der Rest wird für digitale Werbung eingesetzt. Der Schriftsetzer unterstreicht, dass seine Liste keine Gelder von profitorientierten Wirtschaftskreisen oder Religionsgemeinschaften entgegennehme.

Rita Maiorano (PdA), 15'000 CHF

Rita Maioranos Wahlkampf kostet 15'000 Franken. Damit finanziert die Politikerin der PdA eine Social-Media-Kampagne und will mit Flyern, Plakaten und Broschüren präsent sein. In Winterthur wird sie mit einem Wahlversand für ihre Kandidatur werben.

Sevin Satan (PdA), 15'000 CHF

Sevin Satan erhält genau gleich viel Geld wie ihre PdA-Genossin Rita Maiorano. Ein Versand in Winterthur soll auch ihr Gesicht in der sechstgrössten Stadt der Schweiz bekannter machen. Wie Maiorano setzt sie hauptsächlich auf Plakate und Social Media.

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veröffentlicht: 8. September 2023 09:16
aktualisiert: 2. Oktober 2023 09:12
Quelle: ZüriToday

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