Shopping ist langweilig. Das sagen zumindest viele Befragte einer Studie des Gottlieb-Duttweiler-Instituts. 1500 Personen aus der Deutschschweiz gaben dafür Auskunft über Aktivitäten, die für sie wichtig sind und Freude bereiten. «Familie», «Entspannen» oder «Musik» landen dabei auf den ersten Plätzen, berichtet die «Sonntagszeitung». Weniger Freude bereiten Hausarbeit, Social Media oder eben auch Shopping.
Das Besorgen von Lebensmitteln bewerten die Befragten noch am positivsten. Kleider shoppen oder Reisen buchen, bereitet bereits weniger Freude. Am wenigsten Spass macht der Deutschschweizer Bevölkerung laut der Studie das Einkaufen von Luxusartikeln.
Steigende Fixkosten drosseln das Shopping-Fieber
Für die meisten Befragten ist das knappe Budget der Hauptgrund für den fehlenden Spass am Shopping. Ausserdem ist einkaufen für viele Studienteilnehmende zeitraubend, kompliziert und langweilig. Johannes Bauer, Forschungsleiter des Gottlieb-Duttweiler-Instituts, führt diesen Befund auf die aktuelle Wirtschaftslage zurück. Das Thema Geld sei wegen gestiegenen Krankenkassenprämien, Energiekosten und Mieten präsenter bei den Leuten.
Dass die Schweizer Bevölkerung immer weniger gerne Shoppen geht, spüren Warenhäuser, Einkaufszentren und Co. bereits seit Jahren an schrumpfenden Umsätzen. Dies schlägt sich in Schliessungen und Umstrukturierungen im Handel nieder: Coop gab im Oktober das Aus von Microspot bekannt, das Warenhaus Jelmoli schliesst 2024 seine Tore an der Zürcher Bahnhofstrasse und die Migros macht mit SportX oder M-Electronics Verluste.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Einkaufen muss «schneller, schöner und näher» werden
Der Handel kann gemäss der Studie auch nicht darauf hoffen, dass die Lust am Shoppen in naher Zukunft zunimmt. Ein Fünftel der Befragten gab an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten weniger Zeit mit Einkaufen verbringen wollen. Nur in der Alterskategorie von 16 bis 24 Jahren überwiegt die Absicht, künftig mehr zu shoppen.
Laut den Studienautoren müssen die Geschäfte das Einkaufserlebnis schneller, schöner und sinnvoller gestalten. Shopping-Möglichkeiten in der Nähe des Wohnorts und ein reibungsloser Ablauf beim Einkaufen seien Faktoren, die aus der «Spass- und Sinnkrise» führen können. Auch das Thema Nachhaltigkeit rücke vermehrt in den Fokus.
(lib)