SBB will Ticketkauf für Reisen ins Ausland «vereinfachen und verbessern»
Der Kluge fährt im Zuge – könnte man meinen. Was gut für die Umwelt ist, bedeutet gerade in der Organisation einer Zugreise eine Strapaze für die Nerven. Wer schon einmal statt mit Auto oder Flieger auf Schienen in die Ferien gefahren ist, kommt oft nicht darum herum, den Ticket-Shop der SBB zu nutzen – für eine Reise nach Italien zum Beispiel.
So wählt man brav Daten für Hin- und Rückreise, gibt seine persönlichen Daten an, Wunschdestination und so weiter. Alles gut bis zu diesem Punkt.
Tickets für ausgebuchte Strecken werden trotzdem angezeigt
Wer Pech hat, dem wird bei der Zahlungsaufforderung die Ferienvorfreude auf Bella Italia gedämpft: Eine etwas umständlich formulierte Fehlermeldung besagt, dass irgendeine Sitzkategorie nicht mehr verfügbar sei. Auf welche Strecke genau sich dies bezieht, bleibt unklar.
Auch zeigt es der geneigten Online-Bucherin oftmals Strecken an, die komplett ausgebucht sind. Das realisiert man aber erst am Schluss.
Auch SBB ist nicht zufrieden
Eine Anfrage bei der Medienstelle der SBB stimmt wenig optimistisch. Konkreten Fragen weicht ein Sprecher aus. Er schreibt einzig, dass das «Thema» bekannt sei und man auch «mit dem aktuellen Buchungssystem nicht zufrieden» sei.
Doch vielleicht liegt die Schuld ja gar nicht bei den SBB, sondern mehr an den Eisenbahngesellschaften der Nachbarländer?
Der Sprecher schreibt dazu: «Die SBB arbeitet zusammen mit den Partnerbahnen mit Hochdruck an der Lösung für einen einfacheren Ticketkauf (online und mobile) für internationale Zugreisen.»
Das Ziel sei es, «die Suche und Buchbarkeit von Billetten im grenzüberscheitenden Verkehr über alle Kanäle für die Kundinnen und Kunden zu vereinfachen und zu verbessern».
Neue Plattform für Nachbarländer geplant
Dies betreffe Schalter, SBB Mobile App und sbb.ch. Die Inbetriebnahme dieses «IT-Projektes» sei in Etappen geplant. Bereits aktiv ist laut dem Sprecher die neue Plattform für Frankreich-Reisen und für die Suche nach Sparpreisen/Preisvergleich nach Deutschland.
Dort ist seit kurzem auch die «ab Preis»-Funktion bei einer Fahrplansuche für Frankreich und Deutschland aktiviert. Dies ermöglicht es der SBB-Kundschaft nach einer Fahrplanabfrage direkt die jeweils günstigsten verfügbaren Preise für die angefragte Verbindung zu sehen. Sprich: Sparbillette werden dort auch angezeigt.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Für Zugreisen nach Italien oder Österreich muss man sich aber noch etwas gedulden. Für die Anbindung nach Italien und Österreich seien die Arbeiten der neuen Plattform aber bereits gestartet, so der Sprecher.
Bis das neue Buchungsportal aktiviert ist, gestaltet sich die Buchung aber noch etwas nervenaufreibend. Wer darauf keine Lust hat, der kauft Tickets in die beiden Länder also lieber am SBB-Schalter – solange es diese noch gibt.