DDoS-Angriff

Hacker attackieren Webseiten mehrerer Kantone und Städte

14.06.2023, 11:58 Uhr
· Online seit 14.06.2023, 11:57 Uhr
Die offiziellen Webseiten mehrerer Kantone waren am Mittwochmorgen verzögert oder gar nicht mehr erreichbar. Grund dafür sind DDoS-Angriffe. Vermutet wird, dass die Hacker-Gruppe «No Name» dahinter steckt.

Quelle: Bundeshaus-Redaktion

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Eine pro-russische Hackergruppe sorgt derzeit in der Schweiz für Furore: Die letzten Tage waren mehrere Seiten der Bundesverwaltung und des VBS durch DDoS-Angriffe gestört. Die Seiten waren entweder gar nicht zu erreichen oder der Zugriff war nur sehr langsam.

Politische Hintergründe vermutet

Am Mittwoch wurden nun auch mehrere Kantone angegriffen, so etwa Basel-Stadt. Die kantonalen IT-Fachleute hätten den Angriff rasch bemerkt und Sofortmassnahmen ergriffen, damit die ungestörte Erreichbarkeit möglichst bald wiederhergestellt werden könne. Die Öffentlichkeit wird zu gegebener Zeit über neue Erkenntnisse informiert werden. Das Präsidialdepartement betonte: Daten würden bei einem DDos-Angriff keine abfliessen.

Auf Telegram kündigte die Hackergruppe «No Name» an, den Kanton Genf attackieren zu wollen, wie das Newsportal «Watson» berichtet. Der Angriff habe einen politischen Hintergrund: So stören sie sich am Auftritt des ukrainischen Präsidenten, der sich am Donnerstag per Live-Schaltung an das Schweizer Parlament richten wird. Doch wie «Watson» weiter berichtet, sei den Hackern ein Fehler unterlaufen: Statt der offiziellen Seite «ge.ch» sei «geneve.com» als Ziel genannt worden.

Auch der Kanton Zürich hatte am Mittwochmorgen mit Störungen zu kämpfen. So seien die Webseiten der Feuerwehr, der Stadtpolizei, Triemli und andere Webseiten der Stadt Zürich nicht erreichbar gewesen, berichtet der «Blick».«Ein Hackerangriff kann derzeit nicht ausgeschlossen werden», sagte Martin Otzenberger, Leiter Kommunikation von Organisation und Informatik der Stadt (OIZ) gegenüber dem «Blick».

Mit St.Gallen war eine weitere Stadt Ziel von einem Hackerangriff. Cyberkriminelle hätten mit einer Vielzahl von Anfragen das Datennetz überlastet, teilte die Stadt mit. Zu den Motiven der Angreifer könnten derzeit keine Angaben gemacht werden, schreibt die Stadt. «Der externe Provider ergreift die notwendigen Gegenmassnahmen.» Die Stadtverwaltung werde über die sozialen Medien informieren, sobald die Störung behoben sei.

Was wird dagegen gemacht?

Die Hackerangriffe auf nationaler Ebene gaben am Dienstag auch in Bundesbern reichlich Gesprächsstoff. So forderte etwa FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann, dass der russische Botschafter in der Schweiz einbestellt wird.

Ausserdem erhöhte er den Druck auf den Bundesrat. Vor allem von VBS-Chefin Viola Amherd wünschte er sich klarere Worte: «Ich möchte eine Verteidigungsministerin, die hin steht und sagt: Das lässt sich die Schweiz nicht bieten.» Er fände es höchst gefährlich für die Schweiz, dass man diese Angriffe auf die leichte Schulter nehme.

Was ist ein DDoS-Angriff?

Denial of Service («Verweigerung des Dienstes») bezeichnet in der Informationstechnik die Nichtverfügbarkeit eines Internetdienstes, der eigentlich verfügbar sein sollte. Häufigster Grund ist die Überlastung des Datennetzes. Das kann unbeabsichtigt verursacht werden oder durch einen konzertierten Angriff auf die Server oder sonstige Komponenten des Datennetzes erfolgen.

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veröffentlicht: 14. Juni 2023 11:57
aktualisiert: 14. Juni 2023 11:58
Quelle: Today-Zentralredaktion

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