Fünf Jahre lang brachte die Schulbus Weder AG aus Schaffhausen die Kinder aus Küsnacht zuverlässig in die Schule. Für den Betrieb nach den Sommerferien musste die Gemeinde den Auftrag neu ausschreiben. Wie es mit den neuen Dienstleister läuft, der Auto AG aus Rothenburg in Luzern, darüber sind die Eltern «hell entsetzt und extrem verärgert», wie die «Zürichsee Zeitung» schreibt.
Zweimal nicht abgeholt
Das Unternehmen zieht die Wut der Eltern und der Schulpflege auf sich, weil die Kinder an zwei Tagen vergeblich auf den Schulbus warteten. So kam weder am Montag noch am Dienstag ein Bus, um die Kinder in die Schule zu bringen. Ausserdem würden die Fahrten viel zu lange dauern, sodass die Kinder zu spät kommen. Auch die Sicherheit wird angezweifelt, da die Sitze zu klein und die Gurten zu kurz seien.
«Es ist inakzeptabel. Die Auto AG erfüllt die garantierten vertraglichen Leistungen nicht», sagt Klemens Empting, Schulpräsident der Gemeinde Küsnacht, zu den Umständen. Um zu klären, an welchen Stellen es hapert, fand letzten Freitag eine Krisensitzung mit der Schulbusfirma statt. Dass der Bus gleich zweimal komplett ausgefallen ist, sei eine Verkettung sehr unglücklicher Umstände gewesen.
«Der eigentlich zuständige Fahrer war an der Hochzeit seines Sohnes. Deshalb hatte die Auto AG für den Montagmorgen einen Ersatzfahrer organisiert. Doch dieser hatte am Sonntag ein gravierendes gesundheitliches Problem», berichtet die «Zürichsee Zeitung» weiter. Ein zusätzlicher Krankheitsfall in der Disposition habe das Chaos dann komplettiert.
Sitzung stimmt Verantwortliche positiv
Die Verantwortlichen seien sich dem Problem bewusst, meint Stephanie Rippmann, Vizepräsidentin der Schulpflege. Sie beschreibt die abgehaltene Sitzung als «konstruktiv» und gibt sich zuversichtlich. Gemeinsam mit der Geschäftsführung der Auto AG wurde besprochen, dass alle Abläufe nochmals kontrolliert werden. Ebenfalls werde die Routenplanung analysiert und Busse mit passenden Sitzen und geeigneten Gurten eingesetzt. «Wir werden das Ganze auf alle Fälle sehr engmaschig überwachen», ergänzt Rippmann.
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«Nun haben wir in einem gemeinsamen Meeting mit den verantwortlichen Ansprechpartnern der Schule Küsnacht diverse Massnahmen erarbeitet und vereinbart, die in den kommenden Tagen umgesetzt werden», sagt Auto AG Geschäftsführer Martin Senn. Er bestätigte den kurzfristigen Personalausfall.
Früheres Unternehmen muss helfen
Für die reibungsloseren Abläufe zog die Gemeinde die Unterstützung weiterer Transportunternehmen hinzu. Mit der Weder AG und dem Unternehmen Egg Taxi, soll die Situation überbrückt werden. Zur Weder AG zurück zu wechseln, ist für den Schulpräsidenten keine Option.
Die Auto AG habe insbesondere im Bezug auf die Prozesse überzeugt. Dazu zählt, dass sie die Fahrerinnen und Fahrer in der Region rekrutieren und diese die Busse bei sich zu Hause stationieren. Dadurch seien die Fahrwege möglichst kurz und nachhaltig. Man versuche nun die Knöpfe zu lösen und Kritikpunkte zu verbessern.
(roa)