«Begegnen will ich ihm nicht, Angst habe ich aber keine», sagt Larissa Bertschi, Tierhalterin aus Buch am Irchel, gegenüber ZüriToday. Sie arbeitet auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb und ist für die Pferde und das Kinderreiten zuständig. Auf dem Hof haben sie aber auch andere Tiere, wie zum Beispiel Hühner und Hasen.
Froh, dass es kein ganzes Wolfsrudel ist
Ängstlich sei sie nicht, sie fände es aber traurig, wenn der Wolf ihre Tiere erwischen würde. Sie zeigt sich froh über die Tatsache, dass es nur ein einzelner Wolf sei. «In anderen Gegenden haben die Tierbesitzer mit ganzen Wolfsrudeln zu kämpfen». Ein Vorteil des Familienbetriebes gegenüber anderen Tierhaltern sei, dass sich die Tiere jederzeit von sich aus von den Weiden in den Stall zurückziehen könnten. Sie müsse diese nicht zwingend auf der Weide lassen, wie es auf anderen Höfen der Fall ist.
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Der Hof von Larissa Bertschi werde deshalb wegen des Wolfs nichts unternehmen. «Die kleinen Tiere sind sowieso immer über die Nacht im Stall drin.» Die grösseren Tiere, wie Pferde und Ponys, seien in der Nähe des Hofs auf der Weide verteilt und könnten jederzeit reinkommen.
Lieber Wolf statt Luchs im Zürcher Weinland
Anders ist das beim Inhaber des Thurhofs in Ossingen, nahe der Grenze zum Thurgau. Martin Schurter hat einen Landwirtschaftsbetrieb, der sich ausschliesslich auf die Hirschhaltung konzentriert. «Unsere Tiere sind immer draussen. Ich mache mir aber keine Sorgen wegen des Wolfes. Wir haben einen zwei Meter hohen Zaun um die Hirsche herum.»
Es sei eher der Luchs, der über ein solches Hindernis springe, der Wolf könne sowas eher nicht. Es sei trotzdem ein spezielles Gefühl, wenn man lese, dass ein Wolf in der Region umherlaufe, so Schurter. Auch, weil der Hirsch auf dem Menüplan des Wolfes sehr weit oben stehe. Der 49-jährige Hirschhalter aus Ossingen vertraut auf seinen Zaun und unternimmt sonst nichts. Auch weil er die Möglichkeiten dazu nicht habe, erzählt er.