Quelle: CH Media Video Unit / Olivia Eberhardt
Heaven und sein Bruder sind Souvenirs aus Kroatien. Denn dort haben Jan und seine Freundin die beiden Strassenkater aufgelesen. Seither leben sie in Zürich Affoltern. Einer der Brüder möchte jedoch die Welt entdecken – und warum zu Fuss, wenns mit dem Bus viel bequemer ist?
Über fünf Ecken via Social Media
«Auf Instagram habe ich erst gerade wieder mitgekriegt, dass unser Kater irgendwo im Nirgendwo im Bus mitfährt», erzählt Jan. «Er wird von Bekannten oder Freunden auf den geteilten Instagram-Videos erkannt und die melden es mir dann.»
Oft seien es auch Nachbarn, die ihn wegen seinem fehlenden Auge erkennen und wieder mit nach Affoltern nehmen – oder ihn bei der nächsten Station rauslassen. Seine längste Tour machte Heaven von Affoltern zum Schwamendingerplatz und wieder zurück – also eine Strecke von 11 Kilometern. Mit dem Bus dauert es eine Stunde, zu Fuss sind es etwas mehr als zwei.
Auf Schritt und Tritt
«Das hat irgendwann angefangen, Ende Frühling, Anfang Sommer. Wahrscheinlich wegen meiner Freundin», so der 26-Jährige. Sie gehe immer mit dem Bus zur Arbeit und Heaven sei sehr auf sie fixiert. «Wir haben es ihm versucht abzugewöhnen, aber er machts immer wieder.»
Deshalb habe er nun die Buszentrale über den blinden Passagier informiert. Neu trägt der Piratenkater auch einen AirTag. So können Jan und seine Freundin immer sehen, wo er sich aufhält – ab und zu auch in einer Einzelzelle auf dem Polizeiposten.
Ab in die Zelle
«Es ist schon zweimal vorgekommen, dass wir Heaven bei der Polizei abholen mussten», erzählt der gebürtige Berner. «Wenn die Bus-Chauffeure bei der Endstation sind, oder Schichtende haben und nicht wissen, woher die Katze kommt, dann bringen sie ihn auf den nächsten Polizeiposten.»
Wenn das nun Heavens Hobby sei, ist das schön und gut, aber: «Wenn du am Abendessen bist um 21.30 Uhr und dann die Kapo anruft und du nach Oerlikon auf den Polizeiposten ‹chahrä› musst, ist das mit der Zeit nicht mehr so witzig. Auch für die Polizei wahrscheinlich.» Dabei sorgt sich Jan eher um eine mögliche Busse.
Polizeiposten-Katzen sind willkommen
Auf Anfrage von ZüriToday beim Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich ist Jans Sorge umsonst, denn: «Es haben eigentlich immer alle Freude an einem Büsi. Es kommt nicht häufig vor, aber es gibt Kandidaten, die immer wieder kommen und mit der Zeit kennt man die ganze Familie.» Eine Busse werde es seitens der Kapo nie geben, aber über einen Kuchen würden sie sich sicher mal freuen.