Stadtgrenze

Darum stehen in der Winterthurer Pampa haufenweise E-Scooter

08.08.2023, 00:05 Uhr
· Online seit 07.08.2023, 16:22 Uhr
Auf der Strecke zwischen dem Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur und Ohringen gibt es eigentlich nicht viel zu sehen. Und trotzdem sieht ZüriReporterin Sonja hier oft jede Menge E-Scooter stehen. Was steckt hinter dem Trotti-Rudel am Stadtrand?

Quelle: ZüriReporterin / ZüriToday / Linus Bauer

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Auf ihrem Arbeitsweg passiert Sonja* stets das Einkaufszentrum Rosenberg in Winterthur. Von Ohringen her fährt sie vorbei an Schrebergärten, dem Verkehrsstützpunkt der Kantonspolizei Zürich, einem Campingplatz – und haufenweise E-Scootern. «Manchmal zähle ich da bis zu sechs Stück, die beieinanderstehen», erzählt Sonja im ZüriToday-Interview.

«Es gibt keinen Grund, hier zu parkieren»

Lange grübelte sie darüber nach, warum da immer so viele elektrische Trottis herumstehen. Besonders die Tatsache, dass sie sich auf der Strassenseite befinden, auf der es ausser ein paar Bäumen wirklich nichts gibt, machte Sonja stutzig. Der Campingplatz befindet sich gegenüber, also könnte man den E-Scooter ja auch gleich dort abstellen. Und das Einkaufszentrum Rosenberg liegt ein paar hundert Meter weiter die Strasse herunter. «Eigentlich gibt es keinen Grund, um seinen E-Scooter hier zu parkieren», meint Sonja.

Ein Blick in die App der Trotti-Anbieter liess bei der 29-Jährigen schliesslich ein Licht aufgehen. «Genau da, wo sie jeweils stehen, endet die zugelassene Zone für die E-Scooter», stellt sie fest. Weiter stadtauswärts darf man die Trottis also gar nicht parkieren. «Ich bin mir sicher, dass Menschen auf dem Weg nach Seuzach oder Ohringen bis hierhin fahren, den E-Scooter abstellen müssen und den Rest dann zu Fuss gehen», sagt Sonja. Dafür spreche auch die Tatsache, dass am Wochenende besonders viele Trottis auf besagtem Trottoir herumstehen.

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E-Scooter-Anbieter bestätigt den Verdacht

«Es kommt vor, dass E-Scooter am Rand unserer Geschäftsgebiete abgestellt werden», erklärt Patrick Grundmann, Pressesprecher DACH des Anbieters «Tier Mobility» auf Anfrage von ZüriToday. Oft würden die Ziele der Nutzerinnen und Nutzer dann ausserhalb dieser Gebiete liegen, bestätigt er Sonjas Vermutung. Die Gefährte am Stadtrand müssen jedoch selten von «Tier Mobility» eingesammelt werden, «da die E-Scooter oft wieder von den Nutzerinnen und Nutzern zurückgefahren werden», sagt Grundmann.

Sonja zeichnet ein anderes Bild der Situation. «Die Trottis stehen oft sehr lange dort», sagt die 29-Jährige. «Gegenüber Menschen im Rollstuhl oder mit einem Kinderwagen finde ich es rücksichtslos, wenn man die E-Scooter dort auf einem Haufen abstellt.»

*Name geändert

veröffentlicht: 7. August 2023 16:22
aktualisiert: 8. August 2023 00:05
Quelle: ZüriToday

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