Vegetarischer Fisch laut Co-Gründer von Planted Foods nicht ausgeschlossen

Pascal Bieri, Co-Gründer des erfolgreichen Zürcher Fleischersatz-Startups Planted Foods, ist optimistisch, dass seine Firma künftig mehr als nur Fleischersatzprodukte herstellen kann und wird. Wie er gegenüber der «Handelszeitung» verrät, kann er sich eine Erweiterung der Produktpalette vorstellen: «Sollten wir feststellen, dass wir eine Technologie haben, die es uns ermöglicht, bei Fisch etwas Cooles zu machen, dann werden wir das machen. Wir sind nicht auf das Fleisch reduziert.»

Expansion von Kemptthal aus

Weiter spricht Bieri auch über eine geplante zweite Produktionsanlage. Aktuell produziert das Fleischersatz-Startup am Firmensitz in Kemptthal im Kanton Zürich täglich sieben Tonnen pflanzliches Fleisch, bis Ende Jahr werden 14 bis 15 Tonnen angestrebt. Mit einer zweiten Produktionsanlage, so Bieri, solle es 2023 losgehen. «Sicher irgendwo in Europa. Das Ziel ist, dort zu produzieren, wo unsere Kundinnen und Kunden sind.»

Kritik an Landwirtschaft

Pointiert äussert sich der Startup-Gründer zudem zur Schweizer Landwirtschaftspolitik: «Es werden extrem wenige Erbsen angebaut in der Schweiz – und die, die es gibt, landen im Schweinefutter. Wir würden gerne Erbsen in der Schweiz beziehen.» Erbsenproteine sind ein wichtiger Baustein für die Planted-Produkte. Bieri kritisiert: «Wenn ein Bauer Erbsen als Tierfutter anbaut, dann bekommt er 1000 Franken Subventionen pro Hektare Land. Gehen die Erbsen in die menschliche Ernährung, so fallen diese weg. Wir zahlen doch nicht Steuern, damit Bauern Nahrungsmittel anbauen, die dann in die Tierproduktion gehen. Das ist doch nicht nachhaltig.»

(red.)