Mordfall Küsnacht

Tochter der getöteten Ärztin freigesprochen – Ex-Freund kassiert 19 Jahre

04.07.2022, 18:25 Uhr
· Online seit 04.07.2022, 17:30 Uhr
Das Zürcher Obergericht hat am Montag die Tochter der getöteten Ärztin vom Vorwurf der Anstiftung zum Mord freigesprochen. Der Ex-Freund hingegen wurde wegen Mordes und Raubes zu einer Freiheitsstrafe von 19 Jahren verurteilt.

Quelle: TeleZüri / Sendung vom 4. Juni 2020

Anzeige

Das Obergericht des Kantons Zürich hat am Montag eine 48-jährige Frau vom Vorwurf der Anstiftung zum Mord an ihrer Mutter freigesprochen. Die Schuld der Schweizerin sei trotz «dichtem Indiziennetz» nicht zu beweisen. Ihr wurden 200'000 Franken Genugtuung zugesprochen für die Zeit in Untersuchungshaft.

Es handle sich um einen «Freispruch dritter Klasse, seien Sie nicht stolz darauf», sagte der vorsitzende Richter. Dieser sei zudem nicht einstimmig erfolgt. Eines der drei Mitglieder des Gremiums habe sich für einen Schuldspruch ausgesprochen. Weiter sagte der Richter: «Das Gericht ist überzeugt, dass Sie etwas mit dem Fall zu tun hatten, aber wir können die Anstiftung zu Mord nicht beweisen.» Man musste sie freisprechen, «obwohl das Gericht weiss, dass Sie [die Tochter] nicht ‹sauber› sind.»

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann ans Bundesgericht weitergezogen werden.

Opfer wurde im Bett gefunden

Den Mitbeschuldigten der Frau, einen 39-jährigen Schweizer, verurteilte das Obergericht wegen Mordes, Raubs und weiterer Delikte zu einer Freiheitsstrafe von 19 Jahren. Es bestätigte damit den erstinstanzlichen Schuldspruch des Bezirksgerichts Meilen ZH von 2020. Während des Strafvollzugs hat er eine ambulante Therapie zu absolvieren.

Das Opfer, eine 73-jährige Ärztin, wurde an einem Sonntag im August 2016 tot in ihrem Bett gefunden, mit einem Kissen über dem Gesicht. Ihre Villa in der Zürcher Goldküstengemeinde Küsnacht, war durchwühlt, Wertsachen, Uhren, Schmuck und Bankkarten fehlten. (sda/jaw)

veröffentlicht: 4. Juli 2022 17:30
aktualisiert: 4. Juli 2022 18:25
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch