Für ukrainische Flüchtlinge

Student wird Stadtzürcher Wohnung gekündigt – wenige Wochen nach Einzug

02.03.2023, 10:23 Uhr
· Online seit 02.03.2023, 10:18 Uhr
Auch in der Stadt Zürich werden Mietverhältnisse gekündigt, um Flüchtlingen Platz zu bieten. Im Hirslanden-Quartier sind zwölf Wohnungen betroffen. Was einen Mieter besonders stört: Er war erst wenige Wochen zuvor eingezogen.

Quelle: TeleZüri / Mieter muss aus Wohnung in Seegräben ausziehen / 24.2.23

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Die Fälle Seegräben und Windisch AG erhitzen die Gemüter: Mieterinnen und Mieter müssen ihre Wohnungen verlassen, sodass die Gemeinden, auf Druck von Bund und Kanton, Flüchtlinge dort einquartieren können. Im Fall Seegräben besonders pikant: Die Gemeinde hat die Aufnahmequote bereits erfüllt, wie sich später herausstellen sollte. Die Kündigung des Mietverhältnisses bleibt dennoch bestehen.

Nun macht das Tessiner Portal «tio» einen weiteren solchen Fall aus der Stadt Zürich publik: Mehrere Studierende müssen ihre Wohnungen im Quartier Hirslanden verlassen – damit dort aus der Ukraine geflüchtete Menschen einquartiert werden können, wie ein betroffener Archäologie-Student aus dem Tessin berichtet. Erst wenige Wochen vor der Kündigung sei er eingezogen. Die Kündigung habe er dann von der Stadt und dem Eigentümer des Gebäudes erhalten.

Abklärungen laufen noch

Neben der Wohnung des Studenten seien elf weitere Wohnungen betroffen. Zwar sei dem Studenten in der Zwischenzeit gelungen, eine neue Unterkunft zu finden. Und doch sagt er: «Die Enttäuschung bleibt. Wir hatten keine Chance, uns zu wehren. Man muss gehen.» Er frage sich, ob es wirklich keine anderen Lösungen gegeben hätte.

Die Stadt Zürich, welche die Kündigung mitzuverantworten habe, konnte auf Anfrage vom «Blick» einzig bestätigen, dass die Immobilie an der Gattikerstrasse ihr gehört. Die Abklärung bei der zuständigen Dienstabteilung laufe noch, schreibt der «Blick» weiter. So bleibt auch unklar, ob die Wohnungen wirklich für ukrainische Flüchtlinge gedacht und ob solche in der Zwischenzeit bereits eingezogen sind.

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In Windisch und Seegräben wurde langjährigen Mietern die Wohnung gekündigt, um für Flüchtlinge Platz zu schaffen. Sowohl bürgerliche als auch linke Politiker sind sich einig: Ein Skandal. Wer hat Schuld und wie soll künftig mit den zunehmenden Flüchtlingen umgegangen werden? Die kontroverse Diskussion heute im «TalkTäglich»:

(mhe)

veröffentlicht: 2. März 2023 10:18
aktualisiert: 2. März 2023 10:23
Quelle: ZüriToday

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