Quelle: Verkehrskonzept an Rad-WM sorgen für Diskussionen / Archiv: ZüriNews-Beitrag vom 17. Januar 2023
Der Startschuss zu diesem Grossanlass mit 1300 Fahrerinnen und Fahrern fällt zwar erst in über 600 Tagen. Bereits am Mittwoch informierte die Stadt aber über die Auswirkungen auf Verkehr und Bevölkerung. Denn diese werden «temporär einschneidend», wie Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) vor den Medien sagte.
«Die Bevölkerung wird sich tagsüber nicht wie gewohnt bewegen können, speziell nicht mit dem Auto», sagte Mauch. Quartiere wie Witikon oder das Seefeld werden verkehrstechnisch praktisch lahmgelegt. Aber auch in der Region um das Seebecken wird während dieser neun Tage nichts laufen wie sonst. Busse und Trams auf zahlreichen Strecken fahren nicht, Autos haben Fahrverbot.
Bellerivestrasse wird gesperrt
300 Parkplätze werden für die neun Tage aufgehoben. Die Bellerivestrasse, seit Jahren Zankapfel wegen der Dauerstaus, wird komplett gesperrt. Die Stadt empfiehlt den Anwohnerinnen und Anwohnern vom rechen Seeufer, mit der S-Bahn oder mit dem Velo nach Zürich zu reisen – oder gleich im Homeoffice zu bleiben.
Die Verkehrsanordnungen werden am Mittwoch im Amtsblatt publiziert. Ab dann läuft die 30-Tage-Frist für Einsprachen. Dass es welche geben wird, ist so gut wie sicher. «Wir versuchen, mit Gesprächen und frühzeitiger Information deren Zahl möglichst klein zu halten», sagte Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) dazu.
Fahrt um den Greifensee und nach Winterthur
Die genauen Streckenverläufe werden erst sechs Monate vor der WM publik gemacht. Einige grobe Verläufe publizierte die Stadt aber bereits: Mehrere Rennen führen durchs Oberland, etwa um den Greifensee, aber auch Winterthur wird angefahren.
Ziel aller Rennen ist immer das gleiche: der Sechseläutenplatz, dessen Umgebung ganz der WM gewidmet ist. Am Start stehen 1300 Radprofis, davon 40 Prozent Frauen, aus 75 Nationen. 850'000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet.
Es soll aber nicht nur ein Profi-Anlass werden. Ambitionierte Freizeitsportler können sich etwa an der Zürich Cycling Challenge messen, die auf der Originalstrecke der Rad-WM 1923 stattfindet.
Bereits zum vierten Mal in Zürich
Es ist bereits das vierte Mal, dass die Rad-WM in Zürich ausgetragen wird, nach 1923 auch 1929 und 1946, als der Radsport seine goldenen Zeiten erlebte. Vom Grossanlass zwischen dem 21. und 29. September verspricht sich die Stadt vor allem mehr «Rückenwind fürs Velo».
Sportvorsteher Filippo Leutenegger (FDP) hofft, dass der Velo-Anlass eine ähnliche Wirkung auf den Breitensport und den Alltag hat wie jeweils eine Fussball-EM oder -WM. Der Kanton wird noch im ersten Quartal dieses Jahres sein eigenes Verkehrskonzept veröffentlichen.
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(log/sda)