Bike-Sharing

Trotz Vertragsende: Veloverleiher Publibike will in Zürich bleiben

· Online seit 25.05.2022, 07:13 Uhr
Die Stadt Zürich schreibt den Veloverleih neu aus. Der Vertrag mit dem bisherigen Anbieter Publibike wird nicht verlängert. Publibike verlangte bisher vergebens Geld von der Stadt. Trotz Vertragsende prüft der Veloverleihanbieter eine erneute Bewerbung.
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Publibike ist mit einer Million Fahrten pro Jahr ein Synonym für Bike-Sharing in Zürich. Nun hat die Stadt eine Mitteilung publiziert, in der sie über eine Ausschreibung für ein Veloverleihsystem informiert. Unter dem Titel «Züri Velo 2.0» sucht die Stadt eine neue Firma für Leihvelos – die Nachfolgerin von Publibike. Interessierte Unternehmen können bis zum 15. August 2022 eine entsprechende Bewerbung einreichen.

Keinen Null-Franken-Vertrag mehr

Dass die Stadt und Publibike ihren Vertrag nicht zu den gleichen Konditionen verlängern werden, war schon vor dem Besitzerwechsel bei Publibike vor zwei Jahren klar. Von Seiten der Stadt habe es keine Subventionen gegeben, so Publibike. «Nun haben beide Seiten die Chance, auf die neue Ausschreibung zu reagieren und ein gutes Angebot zu machen», sagt Markus Bacher, Geschäftsführer von Publibike im Interview mit ZüriToday.

Publibike will sich auf die Ausschreibung bewerben

Auch der Stadt ist klar, dass sie in Zukunft Subventionen für ein Veloverleihsystem springen lassen muss. Das sagt Roger Schaad vom städtischen Tiefbauamt. Ein genauer Betrag wurde laut Schaad bisher nicht festgelegt. Publibike selbst hat ein hohes Interesse daran, das eigene Projekt in Zürich weiterzuentwickeln. Darum werde Publibike prüfen, ob man bei der neuen Ausschreibung eine gute Offerte abgeben könne, sagt Geschäftsführer Markus Bacher.

«Das bekommt man nicht gratis»

Laut Publibike-Geschäftsführer Bacher ist Bike-Sharing ein hartes Geschäft. Es würde sicher Sinn machen, dass eine gewisse Subvention vom Auftraggeber – in diesem Fall von der Stadt – komme, sagt er. «Die Stadt ist sich sicher bewusst, dass man das nicht einfach gratis bekommt.»

Publibike künftig in allen Zürcher Quartieren

Mit der neuen Ausschreibung will die Stadt das Netz zudem auf alle Zürcher Quartiere ausweiten. Doch welche neue Firma soll ein solches Riesenprojekt aus dem Boden stampfen, wenn nicht die bestehende und erfahrene Publibike? «Die Stadt kann keine Angaben machen, wie viele Bewerbungen auf die Ausschreibung reinkommen werden», sagt Schaad. Bei Publibike heisst es: «Es wäre schon eine Enttäuschung, wenn wir die Story mit Publibike in Zürich nicht weiterschreiben könnten.»

Publibike bleibt Zürich bis Ende 2023 erhalten

Der aktuelle Vertag von Publibike und der Stadt Zürich läuft noch bis Ende 2023. Eine alfällige neue Firma soll den Veloverleih in Zürich dann lückenlos übernehmen. «Einen neuen Vertrag mit anderen Bedingungen dürfen wir aus submissionsrechtlichen Gründen nicht verhandeln», so Schaad vom Tiefbauamt. Darum war die Stadt gezwungen, das Projekt neu auszuschreiben, damit sich auch andere Interessenten darauf bewerben können.

veröffentlicht: 25. Mai 2022 07:13
aktualisiert: 25. Mai 2022 07:13
Quelle: ZüriToday

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