Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 19. Juni 2022
Der Alkohol-Vorstoss würde natürlich zum Witzeln einladen; gerade bei einer Partei, die auch schon mit dem Slogan «meh blau für Züri» warb. Doch der FDP geht es nicht darum, am Seeufer ein Bier bestellen und trinken zu können, sondern darum, dass Unternehmer gleich lange Spiesse haben.
Denn Personen, die im Freien feiern oder sich ausruhen, können bereits heute Alkoholika bestellen. Online-Lieferdienste bringen das Gewünschte direkt und mittels GPS metergenau ans Seeufer, wie Flurin Capaul (FDP) das Postulat begründete.
Offizielle Verkaufsstellen sind benachteilig
Den offiziellen mobilen Verkaufsstellen, deren Betreiber bei der Stadt Zürich um eine Bewilligung nachsuchen müssen, sei dies hingegen verboten, kritisierten die Freisinnigen. «Trotz kostenpflichtiger Bewilligung sind die offiziellen Verkaufsstellen benachteiligt.»
Eine Alkohol-Verkauf-Erlaubnis für die mobilen Verkaufsstellen würde auch die Littering- und Verletzungsgefahr reduzieren, führte die FDP weiter aus. Denn diese seien gehalten, keine Glasbehälter zu verkaufen. Bei den Online-Lieferdiensten bestehe diese Einschränkung nicht, was sich etwa in Glasscherben in der Seeanlage äussere.
Widerstand kommt nur von der AL
Einzig die AL sprach sich gegen das Postulat aus; es sei «gesundheitspolitisch schädlich», meinte Mischa Schiwow. Die Mehrheit stellte sich hinter den Vorstoss: Trotz des Verbotes werde am See heute ja schon getrunken, sagte etwa Stephan Iten (SVP). Ein auf einige Verkaufsstellen beschränktes Verkaufsverbot sei deshalb überholt, ergänzte Guy Krayenbühl (GLP).
( sda / oeb )