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«Niemand wusste, dass es so ein grosses Monster wird»

Baustelle Friesenberg

«Niemand wusste, dass es so ein grosses Monster wird»

02.08.2022, 20:45 Uhr
· Online seit 02.08.2022, 16:07 Uhr
Die Uetlibergbahn S10 stellt von Wechselstrom auf Gleichstrom um. Deshalb wurde in Zürich Friesenberg eine grosse Baustelle errichtet. Für die Kreuzung mit der Buslinie 32 wird ein riesiges Konstrukt gebaut – zur grossen Unzufriedenheit von Anwohnenden.

Quelle: TeleZüri-Beitrag vom 02. August 2022

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In Zürich Friesenberg wird umgebaut. Gross umgebaut. «Wir sind mit dem Bau komplett überrascht worden und sind entsetzt. Niemand wusste, dass das Konstrukt so gross wird. Wir finden, es braucht das nicht», sagt Désiréé Sterchi, eine Anwohnerin neben der Haltestelle Friesenberg.

Die Fahrleitungen der Uetlibergbahn und der Buslinie 32 treffen an der Friesenbergstrasse zusammen. Damit sich die beiden Stromsysteme kreuzen können, braucht es ein ausgeklügeltes System. An der Stelle wurde ein Grossprojekt in Angriff genommen.

Folgendes Video einer Leserreporterin zeigt das Kreuzungssystem.

Quelle: ZüriToday / Robin Luijten

Keine Chance auf Rekurs gehabt?

Anwohnerin Sterchi hat sich mit Nachbarn und Bewohnern an der Haltestelle zusammengetan und sich bei der Bauleitung erkundigt. «Wir haben bei der SZU vor ein paar Monaten nachgefragt, weshalb das Projekt nicht ausgeschrieben worden war. Mit Ausschreibung wäre es wohl nie durchgekommen.»

Marco Graf, Sprecher der SZU AG, sagt ZüriToday gegenüber: «Wir haben das Projekt zur Umstellung der Stromversorgung der Linie S10 im August 2019 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Prüfung und Genehmigung eingereicht. Die Auflage wurde im Herbst 2019 veröffentlicht und jede Person konnte die gesamten Unterlagen bei der Stadt Zürich einsehen und innert der vorgegebenen Frist Einsprache erheben.»

«Monströs, hässlich, unnötig»

Die Stahlkonstruktion an der Friesenbergkreuzung sei zurzeit der Genehmigungsphase weitestgehend bestimmt gewesen und die Geometrie sowie die Materialisierung seien Teil der Baueingabe gewesen, so Graf.

Sterchi und ein Teil der Anwohnerschaft finden aber sie wussten zu spät vom Projekt – insbesondere auch von der Grösse des Gerüsts wurden sie negativ überrascht. «Wir wussten nicht, dass das Konstrukt dieses Ausmass annehmen wird», so die Zürcherin. Und wieso ist es denn so gross? «Das Gerüst ist so gross, weil es hohe statische Anforderungen erfüllen muss und bereits auf den geplanten Doppelspurausbau zirka im Sommer 2024 ausgerichtet ist», sagt Graf.

Bauarbeiten gehen bis in die Nacht

«Ausgesteckt, oder besser gesagt profiliert, wurde das Kreuzungsbauwerk mit Bodenmarkierungen und zirka 50 Zentimeter hohen Vermessungspfählen», sagt Graf. Bei Projekten entlang des Bahnbetriebs entspreche dies dem üblichen Vorgehen und den städtischen Vorgaben.

Die Bodenmarkierungen habe Sterchi vor 3 Jahren aber nicht wahrgenommen. «Uns wurde gesagt, es hätte welche gegeben. Fotos oder sonstige Belege, dass diese Markierungen da waren, wurden uns nicht gezeigt. Wir fragen uns, ob es diese auch wirklich gab.»

Zudem dauerten die Bauarbeiten sehr lange. «Letzte Woche haben die Arbeiten während mehrerer Tage länger als 22 Uhr gedauert. Manchmal gingen die Arbeiten bis 24 Uhr. Vor den Sommerferien war zwei Wochen lang Nachtarbeit angesagt», erzählt Sterchi.

Der Bus könne mit Batterien fahren, so wie er es jetzt während der Umbauphase auch tut, meint Sterchi. Graf erklärt, dass batteriebetriebene Busse keine Option seien, weil das den Takt kaputt machen würde. «Der Antrieb zurzeit ist keine dauerhafte Lösung, weil es zu viel Zeit beansprucht.» Eine Anfrage diesbezüglich ist bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) noch ausstehend.

veröffentlicht: 2. August 2022 16:07
aktualisiert: 2. August 2022 20:45
Quelle: ZüriToday

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