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«Ich schäme mich für die feige Tat»

FCZ-Chaot verurteilt

«Ich schäme mich für die feige Tat»

11.05.2022, 18:58 Uhr
· Online seit 11.05.2022, 16:26 Uhr
Im Feburar 2018 griffen rund 60 FCZ- Anhänger beim Prime Tower versammelte GC-Fans an. Der Haupttäter, ein 27-jähriger Mann, musste sich am Mittwoch vor dem Obergericht Zürich verantworten. Ein TeleZüri-Beitrag von damals zeigt das brutale Geschehen.

Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 22. März 2018

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Über vier Jahre liegt die brutale Attacke, die das Obergericht Zürich am Mittwoch verhandelte, zurück. Am 28. Februar 2018 gingen rund 60 Chaoten aus dem Lager des FCZ auf beim Prime Tower im Kreis 5 versammelte GC-Fans los. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlichte daraufhin Bildmaterial einer Überwachungskamera und suchte Zeuginnen und Zeugen. Im Zuge der Ermittlungen stand ein heute 27-jähriger Syrer als Haupttäter im Fokus. Wie der Anklageschrift zu entnehmen ist, soll er am Boden liegende GC-Fans mehrfach getreten haben.

Entschuldigung und Reue

Wie «20 Minuten» berichtet, zeigte sich der Beschuldigte geständig und einsichtig. Er habe unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen gestanden. Auch habe er sich bei dem Opfer für seine Tat und bei der Fussballszene für die negativen Schlagzeilen entschuldigt. «Ich verstehe nicht, wieso ich das getan habe. Heute schäme ich mich für diese feige Tat. Es tut mir leid, was passiert ist», wird der 27-Jährige von 20 Minuten zitiert. Wahrscheinlich habe er sich cool gefühlt, meinte dieser weiter.

Gefängnis und Ausweisung

Bereits vor einem Jahr verurteilte das Bezirksgericht Zürich den Mann zu einer Freiheitsstrafe von 28 Monaten. Dazu kam eine Verurteilung des Strafgerichts Basel und ein sieben Jahre andauernder Landesverweis. Sein Anwalt kündigte Berufung an.

Besonders hart scheint den 27-Jährigen der Landesverweis zu treffen. Er sei als dreijähriger Bub in die Schweiz gekommen und in Zürich aufgewachsen. Vor Gericht schilderte der Mann seine schwierige Kindheit und wie wichtig ihm seine Freunde und der Fussballverein seien.

Versuchte schwere Körperverletzung

Dass er bestraft werden müsse, ist dem jungen Mann bewusst, das sagte er auch am Mittwoch am Ende der Verhandlung. Die Frage sei nur, wie hart. Auch wenn das Gericht anerkenne, dass der Mann beinahe sein ganzes Leben in der Schweiz verbracht habe, sah es das öffentliche Interesse an der Wegweisung als höher. In folge dessen verurteile das Obergericht den jungen Mann zu einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten und einem Landesverweis von sechs Jahren.

Der Beschuldigte habe in Zürich und Basel wehrlose Menschen attackiert. Den ersten Tritt, bei der brutalen Attacke am 28. Februar beurteilte das Gericht als versuchte schwere Körperverletzung. Abschliessend sagte der Richter «Es ist zu viel passiert».

(roa)

veröffentlicht: 11. Mai 2022 16:26
aktualisiert: 11. Mai 2022 18:58
Quelle: ZüriToday

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