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Gegen Unfälle im öffentlichen Verkehr in Zürich: VBZ testen Airbags für Trams

Verkehr

Airbags für Zürcher Trams: Tests waren erfolgreich

19.04.2024, 19:15 Uhr
· Online seit 19.04.2024, 10:35 Uhr
Die Zürcher Trams stehen vor einer revolutionären Verbesserung in Bezug auf die Sicherheit. Schon bald könnten sie mit Airbags ausgerüstet werden.

Quelle: ZüriNews / Mehr Sicherheit: Zürcher Trams bald mit Airbag / Beitrag vom April 2024

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In den vergangenen Tagen wurden im VBZ-Tramdepot in Zürich Altstetten entsprechende Tests durchgeführt. Diese verliefen erfolgreich. Der französische Schienenfahrzeughersteller Alstom hat die Airbags in zweieinhalbjähriger Arbeit entwickelt. Projektleiter Marcel Kunz sagt zu TeleZüri und ZüriToday: «Die Tests haben die Machbarkeit bestätigt. Sie haben aufgezeigt, dass sich der Luftsack schnell genug entfalten kann und dass es sinnvoll ist, einen solchen einzusetzen.»

VBZ weiter interessiert

Bei den Tests in Altstetten fuhr ein Tram auf einen Dummy zu. Videos zeigen, dass der Airbag kurz vor dem Zusammenstoss mit der Puppe ausgelöst wird und den Aufprall mit ihr abfedert. Auch die VBZ sind mit dem Testergebnis zufrieden. Auf Anfrage von TeleZüri und ZüriToday schreibt die Vizedirektorin und Leiterin der Unternehmenskommunikation, Silvia Behofsits:

«Die VBZ haben in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit dem Hersteller Alstom und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) auf ihrem Gelände einen sogenannten Tram-Airbag getestet. In dieser Testphase konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Die VBZ sind an diesem Thema weiter interessiert, sollte daraus ein serienreifes Produkt entwickelt werden.»

Hohe Unfallzahlen

Der Tram-Airbag kommt für die VBZ gerade recht. Die Unfallzahlen mit Trams steigen rasant. 2023 wurden bei Tramunfällen in Zürich 675 Personen verletzt. Im Jahr 2020 waren es noch 428 Verletzte, wie die NZZ neulich schrieb.

Am meisten Menschen werden im Tram bei Stoppunfällen verletzt oder beim Ein- und Aussteigen. Fatal enden häufig Kollisionen mit Fussgängern oder Velofahrern. Gerade bei diesem Typ Unfall wird der Tram-Airbag am meisten nützen.

System muss noch verbessert werden

Trotz erfolgreicher Tests wird es noch eine Zeitlang dauern, bis der Tram-Airbag in Betrieb genommen werden kann. Alstom wird das Projekt aber auf jeden Fall weiterverfolgen. Die Firma hat für die Weltneuheit bereits das Patent angemeldet. Als nächster Schritt gehe es jetzt darum, die Funktionalität des Sicherheitssystems zu verbessern.

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Marcel Kunz sagt: «Die Geschwindigkeit bei der Entfaltung des Airbags kann noch besser werden. Je schneller diese ist, desto besser ist er im Betrieb.» Ausserdem gehe es darum, den Airbag allgemein betriebstauglicher zu machen. Dazu zähle insbesondere eine einfache Handhabung des Systems. Beispielsweise, dass das Tram nach einer Entfaltung schnell wieder weiterfahren könne.

Ausgelöst wird der Tram-Airbag von Sensoren, welche dazu imstande sind, eine gefährliche Situation zu erkennen. Auch in dieser Hinsicht müsse das neue System noch «trainiert» werden, so Kunz.

(Benno Kälin)

veröffentlicht: 19. April 2024 10:35
aktualisiert: 19. April 2024 19:15
Quelle: ZüriToday

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