Energie

Dem Stadtzürcher Gasnetz soll 2040 der Hahn abgedreht werden

· Online seit 09.02.2022, 19:39 Uhr
Ab 2040 soll Schluss sein mit fossilem Gas in der Stadt Zürich: Heizungen und Warmwasser sollen dann durch thermische Netze aufgewärmt werden, wie die neue Wärmeversorgungsverordnung festhält. Die am Mittwoch im Gemeinderat beratene Vorlage liegt nun bei der Redaktionskommission.
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Grundsätzlich werden nach 2040 keine neuen Gasanschlüsse mehr erstellt. Die Stadtverwaltung soll schon ab 2035 kein fossiles Gas mehr beziehen, heisst es in der Vorlage.

Mehr Fernwärme – Gasnetze nur noch in Ausnahmefällen

Bis 2040 sollen zudem Fernwärme und Energieverbunde 60 Prozent des Siedlungsgebietes abdecken, der Anteil soll also verdoppelt werden. Es wird mit Investitionen von 1,5 Milliarden Franken gerechnet.

Es wird jedoch Bereiche geben, wo das Gasnetz auch nach 2040 noch bestehen bleibt. Voraussetzung ist, dass es für diese Gebiete keine zumutbaren Alternativen gibt.

Wo in der Stadt das Gasnetz stillgelegt wird, entscheidet der Stadtrat. Dieser kündigt das Abschalten zehn Jahre im Voraus an. Ursprünglich waren 15 Jahre vorgesehen, aber eine Mehrheit des Rats verkürzte die Frist mit 78 zu 38 Stimmen.

«Weiterer wichtiger Grundstein»

Die neue Wärmeversorgungsverordnung sei ein «weiterer wichtiger Grundstein» zur Erreichung des Klimaziels Netto-Null, sagte Stadtrat Michael Baumer (FDP), Vorsteher Industrielle Betriebe. Sie gebe die Regeln vor und schaffe Planungssicherheit. Es reiche nicht, wenn die Stadt einen Wärmeverbund baue. Private müssten sich diesem auch anschliessen wollen. «Das geht nicht über Nacht, das braucht Zeit und Investitionen.»

Markus Kunz (Grüne) sagte, die Verordnung sei ein gutes Resultat. Die GLP hält sie für einen «sehr grossen Schritt», wie Ronny Siev sagte.

«Wir sind nicht wirklich davon begeistert», sagte hingegen Attila Kipfer von der SVP. Die Vorlage sei Teil vieler einzelner Vorstösse zum Thema Netto-Null. Es wäre besser, wenn eine Gesamtstrategie entwickelt würde.

veröffentlicht: 9. Februar 2022 19:39
aktualisiert: 9. Februar 2022 19:39
Quelle: sda

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