Es stimme nicht, dass sich das Problem des knappen Wohnraums verschärfe, je mehr der Staat tue, antwortete Mauch auf eine entsprechende Frage. «Wenn wir nichts tun würden, dann wäre das Problem noch wesentlich grösser», sagte die SP-Stadtpräsidentin in dem am Montag veröffentlichten Interview. Seit 1995 seien mehr als 8000 gemeinnützige Wohnungen hinzugekommen.
Auf die Kritik von rechts, dies verknappe den übrigen Markt und treibe die Preise in die Höhe, entgegnete Mauch, Zürich dürfe nicht zu einer Stadt werden, die sich nur Reiche leisten könnten. Es brauche verschiedene Wohnungssegmente. Manche Segmente entstünden von selbst, für andere müsse die Stadt sorgen.
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«Wir müssen zulegen»
Die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt mache deutlich, dass es überproportional mehr gemeinnützige Wohnungen brauche, sagte Mauch von der «Neuen Zürcher Zeitung» auf Kritik aus dem linken Lager angesprochen. Für die Linke geht es demnach mit dem gemeinnützigen Wohnbau nicht schnell genug voran. Der Stadt sei eine kleine Steigerung gelungen, sagte die Stadtpräsidentin. «Aber es ist schon so, wir müssen zulegen.»
Am 25. Mai gingen in Zürich tausende Menschen auf die Strassen, um gegen Wohnungsnot zu demonstrieren. Zur bewilligten Demonstration riefen verschiedene Organisationen aus dem linken Spektrum auf. Vor allem Linksautonome und die Hausbesetzerszene waren präsent. Aber auch Gruppen von Mieterinnen und Mietern, die sich zusammengeschlossen hatten, um in ihren Siedlungen und Häusern für den Verbleib zu kämpfen.
(sda/joe)