Lust, deine Strasse zu bemalen?

Anwohner verpassen der Kyburgstrasse ein neues Gesicht

08.02.2022, 16:19 Uhr
· Online seit 08.02.2022, 13:50 Uhr
Im Quartier Wipkingen wird eine Strasse temporär umgestaltet, bemalt und mit Möbeln geschmückt. Und das von den Anwohnern. Damit sollen neue Begegnungszonen in Schweizer Städten getestet werden.
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Die Anwohner der Kyburgstrasse in Zürich dürfen bald ihre eigene Strasse umgestalten, mit Möbeln einrichten sowie bunt bemalen. Im Rahmen des Modellprojekts «BE – Begegnen, Bewegen, Beleben in den Quartieren von Bern und Zürich» lädt der Verein Fussverkehr Schweiz zu der ungewöhnlichen Aktion ein. Vom 9. bis 11. Juni 2022 dürfen Anwohnerinnen und Anwohner ihrer Fantasie freien Lauf lassen und den Abschnitt von Zeuner- bis Landenbergstrasse nach den eigenen Wünschen umgestalten. «Wir sehen in solchen Strassen unglaublich viel Potenzial für mehr Begegnung», sagt Projektleiterin Jenny Leuba. «Wir versuchen herauszufinden, ob man mehr für die Lebensqualität der Anwohner machen kann.»

Pilotprojekt für die ganze Schweiz

Der Plan für die Umgestaltung geht auf eine Umfrage des letzten Jahres zurück. 65 Anwohnerinnen und Anwohner gaben damals an, was sie an ihrer Kyburgstrasse gerne ändern würden. Gesagt, getan: Ab dem neunten Juni dürfen sie diese Ideen nun in die Tat umsetzen. Hierfür werden temporär einige Parkplätze der blauen Zone aufgehoben. Die Autos dürfen weiterhin durch die Strasse fahren. Das Projekt dauert bis zum 9. September. Danach ziehen die Forscher ein Fazit. «Wir wollen messen, ob die Leute einen Unterschied merken, ob sie zufriedener sind und ob sie auf der Strasse auch mehr miteinander interagieren.»

Was passiert, wenn der Lärm reduziert wird und neue Plätze entstehen?

Mit dem Projekt, das unter anderem vom Bund finanziert und von den Städten Zürich und Bern umgesetzt wird, sollen neue Bewegungszonen ausgetestet werden. Was passiert, wenn in den Strassen der Stadt tiefere Geschwindigkeiten herrschen, gar keine Autos mehr fahren oder der Lärm reduziert wird? Wissenschaftlich begleitet wird die Aktion von der Berner Fachhochschule, welche die Erkenntnisse aus der Kyburgstrasse auch für andere Begegnungszonen in der Schweiz auswerten soll. Interessant: Zusätzlich zu den ausgewählten Strassen, die einen neuen Look erhalten, werden jeweils in Zürich und Bern ähnliche Strassen, die nicht umgestaltet werden, als Kontrollgruppe untersucht und dann verglichen. In Zürich sind das die Goldbrunnenstrasse, der Kirchbühl- und der Meiliweg.

veröffentlicht: 8. Februar 2022 13:50
aktualisiert: 8. Februar 2022 16:19
Quelle: ZüriToday

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