Schluss mit lustig in der Zürcher Stadtverwaltung: Seit dem 12. Dezember ist es den Angestellten nicht mehr möglich, auf der Plattform Teams Gifs zu versenden.
Bei den Angestellten kam dies nicht gut an. Einige meldeten sich gar beim beim Service-Desk der Stadt Zürich, bei dem man sich bei IT-Problemen melden kann. Die Antwort auf die Beschwerde: «Die Gifs wurden neu per Policy deaktiviert. Dies wurde gemacht, weil im Office 365 die Gifs-Freigabe mit anderen Funktionen in Verknüpfung steht.»
Was genau aber meint man bei der Stadt mit dieser kryptischen Antwort? Auf Anfrage des «Tages-Anzeiger» heisst es von Seiten der Stadt, dass der Gif-Button zu einer Funktionsgruppe der sogenannten Connected Experiences gehöre, die nur gruppenweise ein- oder ausgeschaltet werden könne. Man habe sich bei der Stadt aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, diese Gruppe derzeit nicht freizugeben. Dies, weil gewisse Datentypen der Connected Experiences zurzeit noch in die USA transferiert würden, was das Schutzkonzept nicht zulasse.
Schutzkonzept, USA, Datenschutz, what?
Die Kommunikationsplattform Teams gehört Microsoft. Mit Connected Experiences sammelt Microsoft Daten und sendet diese an eigene Server – und das ungefragt. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Funktionsdaten, die wieder gelöscht werden, oder Inhaltsdaten. Diese darf Microsoft nicht weitergeben.
Nebst diesen Daten sammelt Microsoft aber auch Connected Experiences. Ein grosser Teil dieser Daten verkauft das Unternehmen zu Marketingzwecken weiter. Ein Teil dieser Daten werden gesammelt, wenn Nutzerinnen und Nutzer Gifs verwenden. Das wiederum verletzt die europäischen Datenschutzbestimmungen.
Betriebsferien bis 9. Januar
Weitere Fragen des «Tages-Anzeigers» wie zum Beispiel, ob man bei der Stadt ein Datenschutzproblem habe oder ob es ein Sicherheitsrisiko gebe, bleiben vorerst unbeantwortet. Der zuständige Mediensprecher ist laut dem Bericht bis am 9. Januar, wie fast die ganze Belegschaft, in den Skiferien.