Zürich

Schwarzfahren in Zürich: Studis teilen Ihre Strategien

Schwarzfahren

Zürcher Studis warnen sich gegenseitig vor Billettkontrollen im ÖV

· Online seit 04.06.2024, 15:11 Uhr
Mittels einer Whatsapp-Gruppe warnen sich Personen, davon meist Studierende, vor Billettkontrollen im öffentlichen Verkehr. Im schweizerischen Recht ist dieses Verhalten eine Straftat.
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In der Stadt Zürich haben Studierende einen Weg gefunden, sich das Ticket für den öffentlichen Verkehr zu sparen. Sie haben eine Whatsapp-Gruppe erstellt, wo sie sich jeweils vor möglichen Kontrolleuren warnen, wie Nau.ch schreibt. So texten Studis zum Beispiel aus dem Tram in die Gruppe: «Kontrolle im Tram 10 in Richtung Flughafen bei der Haltestelle Irchel.»

Im Chat befinden sich zurzeit 160 Personen, die in Zürich und Umgebung wohnen und teils studieren. Unzufriedene Chat-Teilnehmende, die sich über unvollständige Warnungen wie «Leute, es ist wirklich nicht verdammt schwer zu sagen, in welche Richtung das Tram fährt» aufregen, werden aus der Gruppe gekickt. Der Kreator des Chats hat die Fragen von Nau.ch unbeantwortet gelassen.

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Bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) wusste man bisher nichts von dem Whatsapp-Chat. Mediensprecher Leo Hermann sagt über die Whatsapp-Gruppe: «Es gibt im schweizerischen Recht keine explizite Grundlage, die das Warnen vor Billettkontrollen unter Strafe stellt.» Allenfalls könne durch ein solches Verhalten der Tatbestand der Anstiftung zum Fahren ohne gültigen Fahrausweis erfüllt sein. Wenn straf- oder zivilrechtliches Verhalten festgestellt werde, halte man sich eine Intervention vor. «Insbesondere Ehrverletzungsdelikte oder Persönlichkeitsverletzungen. Also etwa, wenn Fotos der Kontrolleure im Chat gepostet werden.»

Schwarzfahren sei allgemein ein grosses Problem bei den ÖV-Unternehmen. Im letzten Jahr meldete Alliance Swisspass 918'643 Personen, die ohne Ticket erwischt wurden – so viele wie noch nie.

(joe)

veröffentlicht: 4. Juni 2024 15:11
aktualisiert: 4. Juni 2024 15:11
Quelle: ZüriToday

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