Uster

Sauerei mit Pizzakartons – Kurier Dieci stellt den Kunden zur Rede

14.03.2024, 13:16 Uhr
· Online seit 13.03.2024, 07:17 Uhr
Dutzende Pizzaschachteln waren am Sonntag in Uster am Boden verstreut – samt Lieferschein. Der Pizzakurier Dieci räumte das Chaos eigenhändig auf. Auch ging er dem Pizzaesser nach.

Quelle: ZüriToday / Angela Rosser / Olivia Eberhardt

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Es sah aus, als hätten Leute eine Pizza-Party veranstaltet und nicht aufgeräumt. Rund ein Dutzend Pizzaschachteln lagen am Sonntag in Uster auf einem Platz um ein Bäumchen verstreut. Blogger Tappy Appy Appz entdeckte das Chaos an der Falmenstrasse und postete in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Uster, wenn» ein Foto davon.

Ihm werde schon schlecht, daran zu denken, wer diese Sauerei verursacht habe, schrieb der Blogger dazu. Auf dem Boden lagen allerdings nicht nur die Kartons – auch ein Lieferschein war dabei. «Der Polizei melden. Mit der Quittung lässt sich der Besteller einfach zurückverfolgen», rät ein User. Ein anderer fordert den Blogger auf: «Wenn man sich so nervt: zusammenlesen und entsorgen und etwas Gutes tun!» Um Ordnung auf dem Plätzchen kümmerte sich aber der Kurier höchstpersönlich.

Bei Hinweise räume Dieci die Kartons weg

Die meisten Kartons stammten vom Pizzakurier Dieci mit zahlreichen Filialen im Kanton Zürich. Dieser bestätigte, dass am Sonntag an der Falmenstrasse in Uster Pizzaschachteln von Dieci verstreut herumlagen. Nach der bezahlten Bestellung war die Sache für den Kurier aber nicht gegessen.

«Da noch ein Lieferschein herumliegt, werden wir herauszufinden versuchen, wer die Pizzas bestellt hat», sagte ein Pizzaiolo auf Anfrage von ZüriToday am Montag. Erhalte Dieci Hinweise zu herumliegenden Kartons, räumten sie diese immer weg. Dieci sei Umweltschutz wichtig.

Kartons sollten zusammengebunden werden

Patrick Bircher, CEO der Dieci AG, sagte am Dienstag, dass sie die Kartons inzwischen weggeräumt hätten. Auch habe Dieci mit dem Kunden Kontakt aufgenommen. Dieser habe die Pizzas nach Hause bestellt.

Der Kunde war aber nicht etwa so ungezogen, die Kartons nach dem Schmaus auf der Strasse zu entsorgen. Dieser habe die Schachteln für die Kartonsammlung vor die Tür gestellt, sagt Patrick Bircher. «Naheliegend ist, dass sie danach verweht wurden.» Er empfehle deshalb, die Kartons jeweils zusammengebunden hinauszustellen.

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Auf Pizzaschachtel-Patrouille gingen die Angestellten von Dieci nicht, hält Patrick Bircher fest. «Wir sind keine Kartonsammlung», sagt er augenzwinkernd. Rund um die Filiale in Uster schauten sie jedoch vermehrt nach Abfällen. «Da gibt es zwei, drei Stellen, wo Jugendliche Takeaway- Schachteln manchmal liegen lassen.»

«Sonst haben wir einen Sauhaufen»

Auch andere Zürcher Pizzakuriere sind sich nicht zu schade, liegen gelassene Kartons ihrer Kunden eigenhändig wegzuräumen. Kundinnen und Kunden von Flying Pizza an der Nordstrasse in Zürich sitzen zum Pizzaessen bei sonnigem Wetter gerne im Hof vor dem Laden oder auf der Treppe der Kirche in der Nähe. «Dort räumen wir ab und zu liegengelassene Pizzakartons auf», sagt Geschäftsführer Tomas. «Das müssen wir machen, sonst haben wir einen Sauhaufen rund um unser Geschäft.» Überhaupt seien herumliegende Kartons schlechte Werbung für ihr Geschäft.

Anstatt in einem Karton können Kundinnen und Kunden die Pizza auch in einer Rebox aus Hartplastik mit einem Depot von 10 Franken abholen. «Diese laufen aber leider sehr schlecht», sagt Tomas. Die Nachfrage bewege sich zwischen einem und zwei Prozent.

veröffentlicht: 13. März 2024 07:17
aktualisiert: 14. März 2024 13:16
Quelle: ZüriToday

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