Gegen Overtourism

Kürbisausstellung im Juckerhof dauert kürzer und kostet

· Online seit 04.04.2024, 19:09 Uhr
Im Herbst strömen unzählige Besucherinnen und Besucher in den Juckerhof in Seegräben. Die Jucker Farm und die Gemeinde haben deshalb Massnahmen ergriffen. Künftig dauert die Kürbisausstellung nur noch vier Wochen – und kostet Eintritt.
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Die Kürbisausstellung auf dem Juckerhof in Seegräben ist jeden Herbst ein Grosserfolg. Weniger erfreulich ist der Event für die Anwohnerinnen und Anwohner. Sie ärgern sich über den Verkehrskollaps, den die Besucherströme jeweils auslösen. Nun haben der Juckerhof und die Gemeinde Massnahmen gegen den «Overtourism» in Seegräben ergriffen.

Künftig wird die Dauer der Kürbisausstellung deutlich verkürzt, wie die Gemeinde Seegräben in einer Medienmitteilung am Donnerstag schreibt. Konkret werde diese von bisher acht auf vier Wochen halbiert. Zudem soll ein durch die Jucker Farm AG finanzierter Busbetrieb während der verkürzten Ausstellungsdauer unter der Woche im Halbstundentakt angeboten werden.

Wer trotzdem mit dem Auto kommen wolle, müsse auf dem Parkplatz in Seegräben, welcher der Gemeinde gehöre, einen Platz finden, schreibt die Jucker Farm auf ihrer Website. «Dieser fasst genau 100 Plätze – wenn die voll sind, sind sie voll.»

Gleichzeitig erhebt der Juckerhof während der ganzen Ausstellung Eintrittsgebühren. Dies kündigte die Jucker Farm bereits im Januar an.

«Verkehrsaufkommen wird abschätzbarer»

Als weitere Massnahme wird im Aathal kein zusätzlicher Überlaufparkplatz mehr angeboten. Dies soll laut Mitteilung die Fussgängerströme durch das Dorf verringern. «In den Augen des Gemeinderats können so die betrieblichen Interessen des Juckerhofs gewahrt und den Bedürfnissen der Bevölkerung zum Schutz vor den mit dem Ausflugsverkehr verbundenen Emissionen Rechnung getragen werden.»

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Die Gemeinde sieht ein Ticketsystem mit einem begrenzten Kontingent an Tickets als Erleichterung für alle Beteiligten. «Das Verkehrsaufkommen wird abschätzbarer und kann so besser geregelt werden und auf die Platzverhältnisse auf dem Hof wirkt es sich ebenfalls positiv aus.» Auch für die Ausstellungen der Jucker Farm AG ausserhalb der Schweiz werde bereits seit längerem Eintritt verlangt.

«Schöne Plätze weltweit kämpfen mit Overtourism»

Die Jucker Farm hält auf ihrer Website fest, dass sie seit Jahren mit allen Beteiligten konstruktiv nach Lösungen gesucht haben. «Die heute kommunizierten Massnahmen sind sicherlich die einschneidendsten bisher, aber wir stehen hinter dem Entscheid und nehmen die Herausforderung an!»

Zudem sei der Juckerhof nicht alleine mit diesem Problem, schreibt die Farm. «Schöne Plätze weltweit kämpfen mit Overtourism – von vielbesuchten historischen Städten wie Venedig bis zu wunderschönen Naturflecken wie dem Blausee. Das sehen wir als Kompliment.»

veröffentlicht: 4. April 2024 19:09
aktualisiert: 4. April 2024 19:09
Quelle: ZüriToday

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