Zürcher Tierschutz

Knigge für Katzenfreunde soll für weniger Ärger mit Nachbarn sorgen

14.11.2023, 15:47 Uhr
· Online seit 14.11.2023, 15:44 Uhr
Ob ein Angriff auf Wildtiere oder Kot im Garten: Katzen, die sonst beliebtesten Haustiere der Schweiz, führen oft zu Ärger in der Nachbarschaft. Um Konflikten vorzubeugen und das Zusammenleben mit Katzen zu erleichtern, hat der Zürcher Tierschutz zwei «Knigge»-Merkblätter erstellt.
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Katzen sind in Schweizer Haushalten beliebt. Die meisten sind Freigängerkatzen, also solche, die regelmässig rausgehen dürfen. Wenn sich Nachbarn über die Katzen in den Häusern nebenan ärgern, melden sie sich beim Zürcher Tierschutz mit Rechtsanfragen. Deshalb hat dieser jetzt einen «Knigge für Katzenhaltende» erstellt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.

Aus rechtlicher Sicht gelten Freigängerkatzen als nicht erziehbar. So sind die Besitzerinnen und Besitzer nicht für sie haftbar, auch wenn die Katzen in eine fremde Wohnung eindringen oder etwas kaputt machen. Haltende müssen auch weder eine Ausbildung absolvieren noch eine Bewilligung einholen.

Katzenkistli ist Gewöhnungssache

Katzen seien aber lernfähig, sagt Beatrice Roth, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zürcher Tierschutz, zum «Tages-Anzeiger». So soll man die Haustiere ans Katzenkistchen gewöhnen, beispielsweise indem die Haltenden es nach dem Fressen hinstellen oder es den Katzen erst dann erlauben, nach draussen zu gehen, wenn sie ins Kistchen gemacht haben. So soll verhindert werden, dass die Nachbarn Katzenkot in ihrem Garten finden.

Dass Katzen Wildtiere jagen, ist nicht strafbar. Trotzdem kann eine farbige Halskrause oder ein Glöckchen Attacken auf Vögel und andere Tiere verhindern. Ausserdem hilft es, wenn Katzenhaltende ihre Tiere im Frühling während der Brutzeit drinnen halten. Solange bis die Jungvögel flügge geworden sind.

Fremde Katzen füttern kann Anzeige bringen

Wer regelmässig fremde Katzen füttert, muss laut Roth mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Denn damit entziehe man den rechtmässigen Besitzenden das Eigentum. Das wiederum kann angezeigt werden.

Ein weiterer Punkt ist die Kastration. Katzen werden nach einer Kastration sozialer, friedlicher und streunen weniger herum. So werden sie weniger Opfer von Verkehrsunfällen und markieren weniger, was die Nachbarschaft sonst ärgern könnte. Zudem verringert sich auch die Ansteckung mit Katzenkrankheiten. Derzeit ist ein Postulat zur unkontrollierten Vermehrung von Freigängerkatzen mit Chip- und Kastrationspflicht beim Zürcher Regierungsrat hängig.

Weitere Infos und die Merkblätter herunterladen kannst du hier beim Zürcher Tierschutz.

(hap)

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veröffentlicht: 14. November 2023 15:44
aktualisiert: 14. November 2023 15:47
Quelle: ZüriToday

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