«Längere Wartezeiten»

Kindernotfall im Kantonsspital Winterthur ist am Anschlag

03.10.2022, 18:58 Uhr
· Online seit 03.10.2022, 10:59 Uhr
Pro Tag registriert die Notfallstation für Kinder am Kantonsspital Winterthur bis zu 100 Fälle. Da es an Personal mangelt, müssen manche Patienten in andere Spitäler verlegt werden.
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Der Kindernotfall am Kantonsspital Winterthur (KSW) ist am Limit. Auf seiner Website warnt das KSW vor «längeren Wartezeiten». Um Bagatellfälle abzuwehren, verweist es auf Notfall-Hotlines wie Ärztefon und die Medgate Kids Line, wie der «Landbote» berichtet.

2021 schnellten in der Kinder- und Jugendmedizin die Zahlen rasant in die Höhe. Rund 18'500 Notfälle musste das Spital insgesamt behandeln, grösstenteils ambulant. Damit nahmen die Konsultationen laut der Zeitung um fast 4000 oder 30 Prozent zu.

100-Franken-Boni für Extraschicht

Dieses Jahr stiegen die Zahlen erneut um 30 bis 40 Prozent. Bis zu 100 Fälle pro Tag seien es derzeit, Tendenz steigend, zitiert der «Landbote» Rita Meier, Leiterin Pflege im KSW-Kindernotfall, gegenüber «Schweiz aktuell» von «SRF».

Das KSW hat wegen der angespannten Lage personell aufgestockt. Zeitweise sind dort während der Nachtschicht auch Kinderärzte aus privaten Arztpraxen und Kaderärztinnen im Einsatz. 100-Franken-Boni sollen das Personal für eine Extraschicht motivieren.

Verlegungen von St.Gallen bis Chur

Die Überlastung hat zur Folge, dass Kinder in ein anderes Spital verlegt werden müssen, etwa nach St.Gallen oder Zürich. Bei Intensivfällen sind Luzern oder sogar Chur Ausweichmöglichkeiten.

Das KSW rekrutiert derzeit «auf Hochtouren» neues Personal, wie es der Zeitung auf Anfrage schreibt. Allein in der Pflege sind aktuell 54 Stellen ausgeschrieben.

(bza)

veröffentlicht: 3. Oktober 2022 10:59
aktualisiert: 3. Oktober 2022 18:58
Quelle: ZüriToday

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