In internationaler Kooperation

Zürcher Polizei entdeckt Cyber-Attacken gegen 1800 Personen

16.09.2022, 11:36 Uhr
· Online seit 16.09.2022, 11:21 Uhr
Im Rahmen einer international koordinierten Aktion haben die Zürcher Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei gesperrte Firmen-Daten entschlüsselt. Nun läuft ein Strafverfahren gegen eine beschuldigte Person.
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Die Cyberermittlerinnen und Cyberermittler der Kantonspolizei Zürich haben auf Datenträgern eines Verhafteten mehrere sogenannte «Private Keys» entdeckt. Mit diesen Schlüsseln können Unternehmen, die Opfer von Lösegeld-Erpressungen wurden, ihre Daten wiederherstellen.

Weltweit koordinierte Ermittlungen

Im Oktober 2021 führten Strafverfolgungsbehörden aus Frankreich, den Niederlanden, Norwegen, der Ukraine, den USA und der Schweiz mit Unterstützung von Europol und Eurojust eine Aktion gegen eine weltweit tätige Gruppe von Cyberkriminellen durch, wie die Zürcher Kantonspolizei und die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten.

Im Zuge dieser international koordinierten Aktion nahmen die basellandschaftlichen Strafverfolgungsbehörden einen Mann wegen des Verdachts auf Geldwäscherei und Datenbeschädigung fest. Die Zürcher Staatsanwaltschaft übernahm dieses Verfahren, der Verdächtige sitzt auch in einem Zürcher Gefängnis in Untersuchungshaft.

Erpressung mit Daten von fast 2000 Personen

Die Zürcher Kapo-Cyberabteilung wertete gemäss Mitteilung in den vergangenen Monaten die anlässlich der Hausdurchsuchung im Kanton Basel-Landschaft sichergestellten Datenträger intensiv aus. Dabei stiess sie auf zahlreiche «Private Keys» von Ransomware-Angriffen. Unter Ransomware versteht man die Verschlüsselung von Daten auf IT-Netzwerken

Damit erhalten Unternehmen und Institutionen, die von Internetkriminellen mit den Schadprogrammen «LockerGoga» oder «MegaCortex» angegriffen wurden, die Möglichkeit, ihre Daten wiederherzustellen.

Der international tätigen Gruppe wird vorgeworfen, in den IT-Netzwerken von über 1800 Personen und Institutionen in 71 Ländern Daten verschlüsselt zu haben, um Lösegeld zu erpressen. Sie sollen dabei einen geschätzten Schaden von insgesamt mehreren 100 Millionen Franken verursacht haben.

(sda/hap)

veröffentlicht: 16. September 2022 11:21
aktualisiert: 16. September 2022 11:36
Quelle: ZüriToday

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