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Wie der 16-jährige Zürcher Alessandro zur AS Roma kam

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Wie der 16-jährige Zürcher Alessandro zur AS Roma kam

· Online seit 24.10.2022, 17:15 Uhr
Von Dietlikon nach Rom: Der Zürcher Alessandro Romano ist erst 16 Jahre alt, bekommt aber schon Anfragen aus dem Ausland. Er erzählt, warum er sich schliesslich für die AS Roma entschieden hat, wer sein grösstes Vorbild ist und was ihm in der neuen Heimat am meisten zu schaffen macht.
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Alessandro Romano ist 16 Jahre alt, wuchs in Dietlikon im Kanton Zürich auf und lebt seit diesem Sommer in Rom. Ein 16-Jähriger, der nach Rom auswandert? Der Grund für den Wohnortwechsel ist sein fussballerisches Talent. Seit dem 3. August steht Alessandro bei der AS Roma unter Vertrag und ist in der U17-Mannschaft Stammspieler im Mittelfeld.

Vater und Bruder als Vorbilder

Die Leidenschaft für den Fussball hat Alessandro von seinem Vater. «Ich habe ihm das natürlich ein bisschen vorgelebt. Aber auch sein älterer Bruder war ein Zugpferd», erzählt Umberto Romano. Alessandros Vater spielte in diversen Schweizer Nati-A-Teams und ist seit 2009 als Trainer aktiv. Zurzeit trainiert er die U18-Jungs beim FC Zürich.

Zusammen mit seinem älteren Bruder spielte Alessandro in jungen Jahren beim FC Winterthur, wechselte dann für zwei Jahre zu GC und kehrte dann zu Winterthur zurück. Dass Alessandro talentiert ist, zeigt sich auch daran, dass der schweizerisch-italienische Doppelbürger in der U18-Nationalmannschaft der Schweiz spielt. Dort ist er Captain.

Auf Vorbilder angesprochen, erwähnt Alessandro Cristiano Ronaldo und Fabian Ruiz. Sein grösstes Vorbild aber ist Bruder Luca. «Ich konnte bei ihm alles abschauen und nachmachen», sagt er. «Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Ich bin sehr glücklich und stolz, so einen Bruder zu haben. Natürlich kann ich auch von den Tipps meines Vaters profitieren, die mir helfen, wenn ich sie benötige.»

Diesen Sommer erhielt Alessandro einige Anfragen aus dem Ausland. «Im Mai hatten wir verschiedene Anfragen von Fussballclubs und dann kam auch jene aus Rom», erzählt Vater Umberto. Unter anderem wurde Alessandro aus Freiburg, Turin, Bologna und Arsenal angefragt. «Weil ich im Fussball tätig bin, habe ich diese Anfragen schon etwas skeptisch betrachtet», sagt Umberto.

Freude, Stolz und viele Fragen

Für Alessandro war es anfangs ein grosses «Wow», dass er die Chance erhielt, in Rom Fussball zu spielen: «Im ersten Moment war ich überrascht, aber auch überglücklich und konnte es nicht glauben, dass so ein grosser Verein Interesse an mir hat.»

Auch der Vater war voller Freude und Stolz. «So etwas ist nichts Alltägliches», sagt er. Doch auch viele Fragen kamen auf: Was ist der Plan? Was will der Klub? Und das Wichtigste: Will Alessandro das wirklich? Auch einige Sorgen waren mit dem Wechsel in ein anderes Land verbunden.

Die AS Roma hat Alessandros Familie dann per Video-Anruf kontaktiert. Erste Fragen wurden geklärt und später ist Alessandro mit seinen Eltern nach Rom geflogen und hat alles vor Ort angeschaut. «Wir staunten über die ganze Struktur und die Ziele des Clubs. Und in Rom schaffen es einige in die erste Mannschaft, auch wenn es schwierig ist», so Umberto. Dass der Club den Jungen eine Chance gibt, war für Alessandro und seine Familie wichtig. So stand der Entscheid fest: Ab nach Rom.

Was überzeugte ihn persönlich an Rom? «Ich habe mich für die AS Roma entschieden, weil es ein italienischer Club ist, der immer wieder viele eigene junge Spieler nach ganz oben bringt», begründet Alessandro die Wahl. Ausserdem habe sich der Club sehr um ihn bemüht und das gesamte Projekt – Fussball und Schule – sei sehr interessant.

«Es ist schwierig für uns»

In Rom hat sich Alessandro gut eingelebt. «Ich habe schon viele Freundschaften geschlossen und wurde gut aufgenommen. Das hat mir sehr geholfen, damit ich meine Leistung schnellstmöglich abrufen konnte.» Schwierigkeiten habe ihm am Anfang das Heimweh bereitet. Dazu kamen die Trainings, deren Intensität Alessandro einiges abverlangt hätten. «Diese Wochen waren sehr hart, haben mit aber geholfen.»

«Ich bin ein sehr besorgter Vater», sagt Umberto. Dass Alessandro eine Rundumbetreuung auf dem Campus erhält, beruhigt ihn. «Es wird gekocht, sie werden zum Training gefahren und abgeholt – es wird gut für die Kids gesorgt.» Zudem kann Alessandro online seine Ausbildung an der United-Sportschule in Zürich fortführen. Auch wenn das Nachswuchstalent in Rom gut aufgehoben ist, sind es 800 Kilometer Entfernung nach Hause. «Es ist schwierig für uns, aber wir haben täglich Kontakt», sagt der Vater.

«Ich wünsche Alessandro, dass er sich bestmöglich weiterentwickeln kann», so Umberto. Die Erfahrung in Rom sei einmalig. «Er kann die Sprache, aber ich hoffe, er kann sich durchsetzen und viel dazu lernen. Die Intensität in Rom ist ganz anders als hier in der Schweiz.»

Alessandro Romano steht vor dem bislang grössten Sprung seiner fussballerischen Karriere. Was kommt als Nächstes? Sein Ziel sei es nun, Step by Step besser zu werden, dass er eines Tages seinen Traum wahr machen kann: Fussballprofi zu sein.

veröffentlicht: 24. Oktober 2022 17:15
aktualisiert: 24. Oktober 2022 17:15
Quelle: ZüriToday

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