Zur Aufklärung

Nach Überdosis zweier Jugendlicher in Zollikerberg: Eltern planen Doku

30.03.2023, 22:25 Uhr
· Online seit 30.03.2023, 22:22 Uhr
Im August 2020 starben zwei 15-Jährige an einer Überdosis Medikamenten. Der Fall sorgte schweizweit für Schlagzeilen. In einer SRF-Doku sprechen die Eltern des verstorbenen Jungen über Schuldvorwürfe und ihr Leben seither.

Quelle: TeleZüri / «ZüriNews» vom 17.08.2020

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Sie standen im Fokus nach der Überdosis zweier Jugendlicher in Zollikerberg: Die Eltern des verstorbenen 15-jährigen Devins. Beide sind in der Rap-Szene bekannt für ihre harten Texte und ihrer provozierenden Videos. Viele hätten ihnen deshalb auch die Schuld am Tod der beiden Kinder gegeben, erzählt Mutter Dionne in einer Doku gegenüber dem Schweizer Fernsehen.

Eltern rappten über Drogen

Sowohl Dionne, die unter dem Pseudonym «Amazhone» rappt, als auch Devins Stiefvater Samir, bekannt als «ZH Beats», hätten früher über den Konsum von Drogen gerappt. Eingenommen hätten sie solche Medikamente jedoch nie. Wie sie gegenüber SRF sagen, vermuten sie, dass es die Musik von gewissen Deutschrappern war, die ihren Sohn zum Ausprobieren animierte. Nach dessen tragischem Tod überdenken sie nun ihre eigenen Songs besser. In Zukunft wollen sie mehr auf die Texte achten und als Vorbild gelten.

Blieben in der Wohnung, in der die Leichen gefunden wurden

Die beiden toten Jugendlichen wurden vor zweieinhalb Jahren in der Wohnung von Samir und Dionne gefunden. Auch wenn es ihnen zu Beginn schwer gefallen war, sind die Eltern in der Wohnung geblieben. Dies aus Liebe zu ihrem jüngeren Sohn, der in gewohnter Umgebung aufwachsen soll. Ihm gelte nun die volle Aufmerksamkeit, damit sich die tragische Geschichte nicht wiederholen kann.

Betroffene sollen offen über Konsum sprechen

Ausgelöst durch Devins Tod planen Dionne und Samir eine eigene Web-Doku, in der Betroffene von ihren schlechten Erfahrungen mit Medikamenten und Drogen berichten sollen. Die Videos sollen in erster Linie aufklären, sie stellen für die Eltern aber auch eine Trauerarbeit dar. «Wenn wir durch diese Doku auch nur einen Menschen vom Konsum abhalten können, dann hat dieser ganze Schmerz wenigstens ein bisschen Sinn gemacht», zitiert SRF.

(ema)

veröffentlicht: 30. März 2023 22:22
aktualisiert: 30. März 2023 22:25
Quelle: ZüriToday

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