Nach Evakuierung am Balkan-Event: «Drohung richtete sich nicht gegen Künstler»
Quelle: ZüriToday / Robin Luijten
Am Samstagabend bot sich vor der Stadthalle in Dietikon ein ungewohntes Bild. Das «Balkan-Festival» war bereits in vollem Gange, als plötzlich alle Gäste aufgrund einer anonymen telefonischen Drohung vorübergehend verlassen mussten.
Die Identität des Täters ist weiterhin unbekannt. Der Veranstalter will sich nicht zu Vermutungen äussern. Doch der Mediensprecher des Festivals machte auf Anfrage der «Limmattaler Zeitung» deutlich: «Die Drohung richtete sich bestimmt nicht gegen eine Künstlerin oder einen Künstler.»
Dieser Verdacht drängte sich auf, da die Drohung kurz vor dem Auftritt des serbischen Superstars Ceca eintraf. Die Sängerin ist eine schillernde Figur. Einerseits gilt sie als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen des ehemaligen Jugoslawiens. Andererseits war Ceca bis zu dessen Ermordung mit dem Serben Željko Ražnatović verheiratet. Er wurde vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen an der bosnisch-muslimischen Zivilbevölkerung angeklagt.
Die Organisatoren sind trotz allem zufrieden mit dem Ausgang des «Balkan-Festivals». Der Einsatz der Polizei sei gut und speditiv über die Bühne gegangen. «Wenn der anonyme Drohende dem Festival also schaden wollte, ist der Schuss nach hinten losgegangen», sagt der Mediensprecher.
(Lydia Lippuner/osc)