Mann verkauft Puzzle und Holzschaf – kassiert Landesverweis

Vor einem Jahr soll ein 51-jähriger gelernter Schreiner aus dem Kosovo Schnitzereien aus Holz illegal verkauft haben. Daraufhin wurde er verhaftet, des Landes verwiesen und mit einem Einreiseverbot belegt.

Doch der Vorwurf, dass er einer Erwerbstätigkeit ohne Bewilligung nachgegangen sei, hielt vor Gericht nicht stand. Trotzdem wurde gegen den Mann ein Strafbefehl ausgestellt. Gegen diesen wehrte er sich vor dem Bezirksgericht Hinwil, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.

Kurios: Plötzlich geht es um illegale Verkäufe im Jahr 2016 oder 2017. Weiter soll er ein geschnitztes Holzschaf wenige Jahre später illegal verkauft haben. Der Vorwurf vom November 2022 spielt keine Rolle mehr.

Für diese Verkäufe wird er zu einer Geldstrafe von 1800 Franken verurteilt und muss die Verfahrenskosten und das Zeugengeld bezahlen.

Holzschnitzereien an Mutter des Polizisten verkauft

Dass der Kosovare bereits vor ein paar Jahren illegal Holzschnitzereien verkauft haben soll, will der Polizist wissen, der ihn 2022 verhaftete. Doch bei den aufgeführten Straftaten war der Beamte nicht zugegen. Die Frau, die die Schnitzereien damals kaufte, ist seine Mutter.

Trotzdem behauptete der Polizist, den Beschuldigten gesehen zu haben. Für seine Aussage vor Gericht als Zeuge kassierte er sogar etwas mehr als 60 Franken.

Die schwammigen Aussagen des Polizisten tat das Bezirksgericht Hinwil mit den Worten ab, dass er nur «ein Zeuge vom Hörensagen» sei und der Zusammenhang zwischen dem Verkauf des Holzschafs und der Verhaftung 2022 sei zu wage. Der Beschuldigte erhielt eine Entschädigung von 7500 Franken und wurde freigesprochen.

(haf)