Juckerfarm freut sich auf Rekord-Spargelsaison
Mit dem Frühlingsanfang beginnt bald auch die Spargelzeit. Letztes Jahr waren schon anfangs April die ersten Schweizer Spargeln da. Jetzt könnte der Saisonstart noch früher ausfallen. Gemäss Martin Jucker, Gründer der Juckerfarm AG, dürfte die Spargelzeit dieses Jahr so früh beginnen wie noch nie.
Perfekte Ausgangslage für die Spargel dank sonnigem Herbst
Für eine optimale Spargelsaison sind zwei Faktoren relevant: einerseits das Vorjahr, andererseits die Wärme und Sonne im Frühling. Ersteres habe hervorragende Bedingungen für die Spargeln auf dem Hof in Rafz geschaffen, erzählt der Juckerfarm-Chef. «Die Zeit von Juni bis Ende Oktober war perfekt. Insbesondere während des sonnigen Herbstes haben unsere Spargeln viel Photosynthese betrieben und wichtige Nährstoffe in den Wurzeln lagern können.»
Die Phase im Vorjahr macht 50 Prozent der Erntequalität aus. Die Rafzer Spargeln sind gemäss Jucker mit enormer Geschwindigkeit gewachsen. Die Ausgangslage sei ein Traum. «Beim Wein würde man von einem Jahrhundertjahrgang sprechen.»
Weil es in den kommenden Tagen frühlingshaft warm mit fast 20 Grad Celsius wird, hat das Warten schon bald ein Ende. «Am Wochenende sollte es die ersten Spargeln geben», sagt der Farmchef. Das dürften aber vorerst nur vereinzelte Spargeln sein.
Es kann noch alles passieren
Beim Flaacher Spargelhof ist man etwas anderer Meinung. «Es lässt sich nur eine vage Prognose machen», sagt Susanne Spaltenstein vom Hof. «Tatsächlich sind die Spargeln früh dran und mit den aktuell hohen Temperaturen ist eine optimistische Prognose sehr verlockend.»
Eine Saisonprognose sei aber sehr schwierig. Es komme immer auf die Gegebenheiten an. «Wir sind von der Natur abhängig. Wir hatten auch schon einen sehr frühen Start und dann hat es einen Umschwung gegeben.» Ausserdem weist Susanne Spaltenstein darauf hin, dass Spargeln natürlicherweise nie vor Mitte April erntebereit sind. Da werde mit entsprechenden Verfrühungsmethoden nachgeholfen.
Keine Garantie für Oster-Spargel
Wie gut die Spargelsaison ausfällt, wird sich in den nächsten zwei Monaten zeigen. An der Wurzel braucht der Spargel 12 Grad, damit er spriessen kann. «Wenn es eine Woche lang kalt ist und kaltes Wasser hineinläuft, dann wächst nichts mehr», meint Jucker. «Bei einem frühen Saisonstart folgt meistens irgendwann ein Temperatursturz, der die Tageserträge einbrechen lässt», sagt auch Susanne Spaltenstein. Deshalb ist noch unklar, ob an Ostern weitere Spargeln erntebereit sind oder nicht. Das Wetter bestimmt.
Auf dem Spargelhof in Rafz ist man zuversichtlich und freut sich auf die Saison. «Jetzt geht es los, das ist die absolut spannendste Phase im Jahr», sagt Martin Jucker. «Es fühlt sich an, als würde die ganze Welt auf die Spargeln warten. Die ersten schmecken immer am allerbesten.»
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