Untersuchung eingeleitet

Gemeindeleiterin spricht Hochgebet: «Es ist ein schwerer Missbrauch»

02.09.2022, 15:06 Uhr
· Online seit 02.09.2022, 15:03 Uhr
Bei einem Gottesdienst in Effretikon hat eine Theologin ein Eucharistisches Hochgebet gesprochen. Dieses darf aber nur vom Priester gesprochen werden. Das Bistum Chur leitet eine Untersuchung ein.
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Eine Theologin und Gemeindeleiterin hat in Effretikon ein Eucharistisches Hochgebet gesprochen. Dass Gläubige zum Wohl der Gemeinde und Kirche Aufgaben bei der Feier der Eucharistie übernehmen, ist doch eine gute Sache? Mag so sein, aber das Problem hier: Nur der Priester allein darf das Eucharistische Hochgebet sprechen.

Abgeändertes Hochgebet

«Es ist ein schwerer Missbrauch, wenn einige Teile des Eucharistischen Hochgebets von einem Diakon oder Laien oder allen Gläubigen zusammen vorgetragen werden», sagt Liturgie-Experte Hans-Jürgen Feulner zu kath.ch.

Dazu kommt noch, dass die konzelebrierende Theologin das Hochgebet umgewandelt hat. «Beim Kelchwort wurden erhebliche Ergänzungen eingefügt. Auch die Einleitungen zu den Brot- und Kelchworten wurden verändert», so Feulner. Das sei höchst bedenklich, meint der Experte.

Bistum Chur untersucht den Vorfall

Nun reagiert das Bistum Chur. «Als Diözesanbischof habe ich die Pflicht, zu den Ereignissen zu reagieren», wird Joseph Maria Bonnemain, Bischof von Chur, in einer Mitteilung zitiert. Er habe bewusst nicht unmittelbar gehandelt, denn in einer solchen Situation sei es wichtig, eine angemessene Vorgehensweise sorgfältig abzuwägen.

«Die Komplexität des stattgefundenen liturgischen Missbrauchs erfordert die Eröffnung einer kanonischen Voruntersuchung» so der Bischof von Chur.

(hap)

veröffentlicht: 2. September 2022 15:03
aktualisiert: 2. September 2022 15:06
Quelle: ZüriToday

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