Zürich
Kanton Zürich

Fortsetzung im Vincenz-Prozess wird auf nächstes Jahr verschoben

Zürich

Fortsetzung im Vincenz-Prozess wird auf nächstes Jahr verschoben

10.05.2023, 15:38 Uhr
· Online seit 10.05.2023, 15:13 Uhr
Das Berufungsverfahren im Fall Raiffeisen wird frühestens im Juli 2024 stattfinden. Grund dafür ist gemäss Zürcher Obergericht die «aussergewöhnliche Dimension des Strafverfahrens».

Quelle: TeleZüri / Beitrag vom 14. April 2022

Anzeige

Nach der Prüfung der «sehr umfangreichen Akten» der Vorinstanz, des Bezirksgerichtes Zürich, sei ein früherer Zeitpunkt für den Prozess nicht möglich, teilte das Obergericht am Mittwoch mit. Allein das schriftliche Urteil des Bezirksgerichts ist 1200 Seiten lang.

Vincenz schuldig gesprochen

Das Bezirksgericht sprach den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz und den ehemaligen Aduno-Chef Beat Stocker im April 2022 schuldig. Vincenz wurde zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten sowie einer bedingten Geldstrafe von 280 mal 3000 Franken verurteilt.

Stocker kassierte gar eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und eine bedingte Geldstrafe von 160 mal 3000 Franken.

Das Bezirksgericht verurteilte die beiden, weil sie sich versteckt an Firmen beteiligt und danach dafür gesorgt haben sollen, dass diese Unternehmen durch die Raiffeisen respektive die Kreditkartenfirma Aduno aufgekauft wurden. Dabei sollen die beiden Gewinne in Millionenhöhe eingestrichen haben.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Spezielle «Beziehungspflege»

Gemäss dem erstinstanzlichen Urteil müssten Vincenz und Stocker einer geschädigten Firma zusammen 2,6 Millionen Franken zurückzahlen. Vincenz soll der Raiffeisen zudem die Auslagen für die «Beziehungspflege» rückerstatten, rund 300'000 Franken.

Am Prozess sorgten vor allem Details über diese «Beziehungspflege» für Aufsehen, etwa teure Besuche in Stripclubs, die über Spesen abgerechnet wurden oder, dass Vincenz ein Tinder-Date als «Bewerbungsgespräch» bezeichnete. Aus Platzgründen war der Prozess ins Volkshaus verlegt worden. Er dauerte acht Tage lang.

Von den Mitbeschuldigten, die Vincenz und Stocker bei illegalen Transaktionen geholfen haben sollen, wurden drei zu bedingten Geldstrafen verurteilt. Ein Mitbeschuldigter wurde freigesprochen. Ein weiterer Beschuldigter wurde wegen seiner Krankheit dispensiert. Er ist mittlerweile verstorben.

(sda/hap)

veröffentlicht: 10. Mai 2023 15:13
aktualisiert: 10. Mai 2023 15:38
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch