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«Dorf-Sheriffs» und «Landeier» – Stadtpolizei Winterthur sucht Polizisten

Kampagne

«Dorf-Sheriffs» und «Landeier» – Stadtpolizei Winterthur sucht Polizisten

05.10.2022, 11:16 Uhr
· Online seit 05.10.2022, 09:36 Uhr
Mit Sätzen wie «Genug vom Job als Dorf-Sheriff?» oder «Stadtpolizei sucht Landeier» will die Stadtpolizei Winterthur Polizisten für die Arbeit in der Stadt begeistern und das Personalproblem lösen. Die angesprochenen Dorf-Sheriffs nehmen die Sprüche aus der Stadt mit Humor.

Quelle: Beitrag vom 4. Oktober 2022 / ZüriToday / Robin Luijten / Stadtpolizei Winterthur

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Die Botschaft scheint klar. Die Arbeit in Winterthur mit seinen fast 120'000 Einwohnerinnen und Einwohner ist attraktiver als anderswo. Auf Plakaten rund um Winterthur sind Sätze wie «Genug vom Job als Dorf-Sheriff?» oder «Stadtpolizei sucht Landeier. Am besten ausgekochte.» Es ist eine Werbekampagne der Stadtpolizei Winterthur. Diese sucht damit bereits ausgebildete Polizistinnen und Polizisten, die in Winterthur arbeiten wollen. «Durch mehr Kolleginnen und Kollegen sollen unsere Mitarbeitenden entlastet werden und Winterthur die sicherste Grossstadt bleiben», erklärt Sprecherin Sarah Paul die Kampagne.

Das sagt der «Dorf-Sheriff»

Auch in Illnau-Effretikon sind die Plakate zu sehen. Die Stadt hat rund 17'000 Einwohner und eine eigene Stadtpolizei. Im Vergleich zu Winterthur also ein Dorf mit Sheriff. «Wir nehmen das mit Humor», sagt Martin Aegerter, Polizeichef der Stadtpolizei Illnau-Effretikon auf Anfrage von ZüriToday. «Wir haben halt andere Aufgaben. Die Polizeiarbeit in Illnau-Effretikon lässt sich nicht mit den Aufgaben in Grossstädten vergleichen.»

Der hebt auch gleich die Vorteile der Arbeit in einem kleineren Korps in einer Gemeinde hervor: «Bei uns gibt es viel weniger Schichtbetrieb. Die Arbeit lässt sich besser mit dem Privatleben vereinbaren.» Die Stadtpolizei Winterthur kontert und schreibt: «Unsere Mitarbeitenden sind am Puls der Stadt und erleben ihre Vielfalt täglich. So eine Bandbreite an Einsätzen hat man in Dörfern und Kleinstädten weniger, hier ist die Arbeit in einer Grossstadt abwechslungsreicher.»

Personalmangel bei der Stadtpolizei

Die Stadtpolizei Winterthur schreibt selbst sie brauche «dringend Verstärkung». Einerseits ist der Sollbestand von rund 250 Polizistinnen und Polizisten noch nicht erreicht und auch die wegen des Aufstiegs des FC Winterthur zusätzlich bewilligten Stellen sollen besetzt werden. Aktuell fehlen in Winterthur rund ein Dutzend Polizistinnen oder Polizisten.

Will die Stadtpolizei der sechstgrössten Stadt also anderen Korps die Polizisten streitig machen? Nein, sagt die Stadtpolizei: «Wir suchen generell gut ausgebildete Polizistinnen und Polizisten, Wiedereinsteigenden oder Polizistinnen und Polizisten, die inzwischen in einem anderen Beruf tätig sind. Der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Korps hat durch die einheitliche Berufsausbildung grundsätzlich zugenommen.»

Bereits letzte Kampagne fiel auf

«Wenn du nicht einfach eine Waffe tragen möchtest. Sondern auch Verantwortung.» Unter anderem mit diesem Slogan suchte die Stadtpolizei Winterthur anfangs Jahr nach Nachwuchs für die Polizeiausbildung. Gewaltexperten kritisierten dies in verschiedenen Medien. Und jetzt sucht die Stadtpolizei Winterthur nach «Dorf-Sheriffs» und «Landeiern».

«Wir möchten nicht provozieren, sondern mit einem Augenzwinkern auffallen und so die richtigen, zukünftigen Mitarbeitenden an Bord holen», erklärt die Sprecherin der Stadtpolizei.

veröffentlicht: 5. Oktober 2022 09:36
aktualisiert: 5. Oktober 2022 11:16
Quelle: ZüriToday

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