Hinwil

Cyberangriff legt Firma lahm – mit schwerwiegenden Folgen

12.05.2022, 13:50 Uhr
· Online seit 11.05.2022, 05:58 Uhr
Die Ferag mit Sitz im Zürcher Oberland ist Opfer eines Hackerangriffs geworden. Nach über zwei Wochen ist das Problem noch immer nicht gelöst, nun wird ein neues IT-System aufgesetzt.
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«Die Ferag AG in Hinwil ist Ziel einer Cyber-Attacke geworden.» Mit diesen Worten hat die Firma im Zürcher Oberland einen Angriff auf ihr IT-System Ende April gemeldet – in einer kurzen Mitteilung. Doch die Störung beim Unternehmen mit 550 Mitarbeitenden scheint grösser, denn sie hält nach über zwei Wochen noch immer an. Und die ursprüngliche Infrastruktur wird wohl auch nicht wieder auf die Beine kommen.

«Es wird momentan eine neue IT-Infrastruktur in Betrieb genommen, diese wird mit den kopierten Daten aus dem Backup gefüllt», sagt Mediensprecher Christoph Vollenweider auf Anfrage von ZüriToday. Wie lange es noch geht, bis die Firma wieder im Normalbetrieb läuft, kann Vollenweider noch nicht sagen. Die Ferag mit Hauptsitz in Hinwil produziert Förder- und Sortiermaschinen für Firmen in über 50 Ländern weltweit. Zu den Kunden gehören Zalando, DHL oder der Tamedia-Verlag.

Telefonie und E-Mail-System betroffen

Von wo oder von wem die Cyber-Attacke kommt, weiss die Ferag nicht. Vollenweider spricht beim Telefonat aber von einem «massiven» Angriff, der verschiedene Systeme angreift wie beispielsweise die Telefonie oder das Mail-System. So findet der Austausch für diesen Artikel über die private E-Mail-Adresse des Mediensprechers statt, auch die Telefonie sei betroffen.

Zudem sei die Lagererhaltung derzeit erschwert. Da auch dieses System von der Attacke betroffen ist, kann die Ferag neue Lieferungen nicht im System aufnehmen. Dies führt zu einer Zwischenlagerung der Produkte, weil sonst kleine Teile wie Schrauben verloren gehen können.

Verzögerungen bei den Kunden

Zur Sicherheit der Firma und weil dies ein laufendes Verfahren ist, kann die Ferag zum Cyber-Angriff und den aktuellen Umständen nicht mehr Informationen preisgeben. Auch die Kunden sind betroffen, weil es hier zu Verzögerungen kommt. «Unsere Kunden haben die Umstände akzeptiert und haben grosses Verständnis für unsere Situation», sagt Vollenweider. Und er bleibt zuversichtlich: «Wir hoffen, dass es uns gelingt, alles wieder herzustellen.»

veröffentlicht: 11. Mai 2022 05:58
aktualisiert: 12. Mai 2022 13:50
Quelle: ZüriToday

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