Quelle: TeleZüri, Sendung vom 4. August 2022.
Stecker-Solaranlagen, auch als Balkonkraftwerke oder Mini-PV-Anlagen bezeichnet, boomen. Wie das «SRF-Regionaljournal» berichtet, wollen viele Zürcherinnen und Zürcher ihren eigenen Strom produzieren. Eine Subventionsaktion der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) sei auf viel grössere Nachfrage gestossen als erwartet.
Die Beliebtheit der Minikraftwerke kommt nicht von ungefähr: Drohende Energie-Engpässe im Winter, die Möglichkeit, auch als Mieter eigenen Strom produzieren zu können, finanzielle Anreize und die Suche nach nachhaltigen Energiequellen sprechen für die eigene Solaranlage auf dem Balkon. Doch vor der Installation gibt es einige Dinge zu beachten.
1. Den Stromertrag bestimmen
Eine Stecker-Solaranlage besteht aus ein oder zwei Panels, die gemeinsam eine Leistung von höchstens 600 Watt einspeisen dürfen. Durch Sonneneinstrahlung wird Gleichstrom erzeugt, der in einem sogenannten Wechselrichter zu Netzstrom umgewandelt wird. Dieser geht dann über eine gewöhnliche Steckdose in das häusliche Stromnetz über und kann sofort genutzt werden. Dabei ist zu beachten, dass der Ertrag je nach Standort und örtlichen Gegebenheiten auch deutlich niedriger ausfallen kann. Der Grossteil der Produktion, ca. drei Viertel, erfolgt in den Sommer- und Frühlingsmonaten, da im Winter die Tage kürzer sind und die Sonneneinstrahlung weniger intensiv ist. Panels, die eher steil montiert sind (zum Beispiel am Geländer eines Südbalkons), produzieren im Winter bei tief stehender Sonne mehr, eine flache Aufstellung bringt im Sommer mehr Ertrag.
2. Den richtigen Platz finden
Für eines der Geräte aus dem EKZ-Onlineshop brauchst du eine regengeschützte Aussensteckdose sowie einen sonnigen Platz für mindestens ein Panel, das ca. 1 mal 1,70 Meter gross ist. Um die einfallende Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen, solltest du die Möglichkeit haben, bei einer senkrechten Montage deine Panels gegen Süden, Südosten oder Südwesten auszurichten. Wenn du deine Panels flach aufstellst, ist auch eine Ost-West-Ausrichtung ergiebig.
3. Vermieter oder Eigentümer informieren
Damit du keinen Ärger mit dem Vermieter oder der Vermieterin bzw. dem Eigentümer oder der Eigentümerin bekommst, solltest du diese vorher über dein Vorhaben informieren und deren Erlaubnis einholen. Falls du in der Kernzone oder in einem denkmalgeschützten Gebäude wohnst, empfiehlt sich ausserdem, mit den zuständigen Behörden Kontakt aufzunehmen, um abzuklären, ob eine Bewilligung nötig ist.
Hast du schon eine Solaranlage auf deinem Balkon installiert? Schick uns ein Foto deines eigenen Kraftwerks!
4. Die passende Halterung wählen
Beim Kauf solltest du darauf achten, dass das passende Material für die gewünschte Art der Aufstellung dabei ist. Da ein einzelnes Panel je nach Modell bis zu 24 Kilogramm wiegen kann, muss die Befestigung den Anforderungen des Baurechts entsprechen und das Haltesystem zum Einsatzort passen. Es gibt verschiedene Halterungen, etwa für die Befestigung am Balkongeländer oder eine Aufständerung zur Montage auf einem Flachdach oder im Garten. In jedem Fall sollte die Anlage sturmsicher befestigt werden, da das Panel nicht nur der Sonne, sondern auch dem Wind eine grosse Angriffsfläche bietet.
5. Anlage anmelden
Mini-Solaranlagen, die maximal 600 Watt produzieren, sind nicht bewilligungspflichtig, müssen aber beim Elektrizitätswerk angemeldet werden. Sobald du deine Anlage montiert hast, solltest du den Stromanbieter darüber informieren. Auf der EKZ-Website gibt es ein entsprechendes Formular.
Quellen:
- Förderprogramm Stecker-Solaranlagen der EKZ
- c't - Magazin für Computertechnik 15/2022
(osc)