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Kanton Zürich

Autofahrer kassiert Busse wegen falscher Parkscheibe

«Idiotisch»

Autofahrer kassiert Busse wegen falscher Parkscheibe

· Online seit 30.11.2023, 10:40 Uhr
Vierzig Franken kostet es den Rentner, dass er für sein parkiertes Auto eine falsche Parkscheibe verwendet hatte. Nicht nur, dass es keine aus Karton war, auch die Grösse der Scheibe ist in der Schweiz ausschlaggebend.
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Der 64-jährige Roger Rüegg aus Rheinau im Kanton Zürich hat wenig Verständnis für diesen, seiner Meinung nach, Behördenirrsinn. Genauer geht es um eine elektronische Parkscheibe, die der Grenzgänger bereits seit zwei Jahren beim Parkieren verwendet.

Erste Busse für den Autofahrer

Diese elektrische Parkscheibe wurde ihm vor einiger Zeit in Kreuzlingen im Kanton Thurgau zum Verhängnis. Weil elektronische Parkscheiben in der Schweiz nicht zulässig sind, kassierte der Frührentner eine Busse von 40 Franken. Für Rüegg ist das «idiotisch», wie er gegenüber «20 Minuten» erklärt.

Er findet die elektronische Parkscheibe durchaus praktisch, verrät er. «Sobald ich das Auto parkiere, stellt sie automatisch die richtige Parkzeit ein», so Rüegg. Bisher habe er noch nie eine Busse erhalten.

Bei Karton-Scheiben werde mehr beschissen

Grund dafür, dass diese Parkscheibe in der Schweiz nicht zugelassen ist, sei das beträchtliche Manipulationsrisiko, heisst es beim Bundesamt für Strassen (Astra). Diesen Punkt kann Rüegg nicht nachvollziehen. Die Uhr funktioniere mit einem Bewegungsmelder und sei also nicht veränderbar, meint er. Ausserdem hätten die deutschen Behörden genau darauf kontrolliert.

Er sieht bei den herkömmlichen Kartonscheiben das grössere Bschiss-Potential. «Diese stellen viele auf eine spätere Zeit ein, da sie in den nächsten Minuten keine Kontrolle erwarten», erzählt er.

Grösse und Farbgebung ebenfalls entscheidend

Die Manipulationsgefahr sei aber nicht der einzige Grund, weshalb diese Scheibe nicht zulässig sei. Thomas Rohrbach, Sprecher des Astra, erklärte, dass auch die Masse nicht stimmen. «Eine Parkscheibe muss mindestens elf Zentimeter breit und 15 Zentimeter hoch sein. Die Vorderseite muss einen blauen Grund haben, die Schriftzeichen, der Pfeil und die Umrandung des ‹P› weiss sein und die Zahlen und Stundenmarkierungen schwarz oder blau auf weissem Grund sein.»

Abgesehen von der Farbe der Stundenmarkierung erfülle seine Parkkarte diese «pedantischen Anforderungen», meint er. Beim Astra hat man bereits vor längerer Zeit abgeklärt, ob digitale Parkscheiben zugelassen werden sollen.

Angst vor Manipulation

Die Idee wurde jedoch verworfen, meint Thomas Rohrbach. Gründe für die Ablehnung sei das erwähnte Manipulationsrisiko und das Zulassungsverfahren, welches für die Herstellerinnen und Hersteller mit hohen Kosten verbunden wäre.

Roger Rüegg hat seine Busse mittlerweile bezahlt und hat seither zwei Parkscheiben in seinem Auto. Die elektronische wird er in Deutschland weiter benutzen, wie er sagt, in der Schweiz, werde er sich wohl noch der aus Karton bedienen müssen.

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(roa)

veröffentlicht: 30. November 2023 10:40
aktualisiert: 30. November 2023 10:40
Quelle: ZüriToday

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