Eingeschleppte Tiere und Pflanzen würden die Biodiversität der Region gefährden, wie der Kanton in einer Medienmitteilung vom Dienstag warnte. Im Wasser lebende Arten würden durch Boote, Wassersport- und Fischereigeräte unbemerkt verbreitet.
Das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) erinnert deshalb auch in diesem Jahr mit einer Informationskampagne daran, was beim Wechsel von einem Gewässer ins nächste wichtig ist: Kontrollieren, Reinigen, Trocknen.
Invasive Tiere verdrängen einheimische Arten
«Vorsicht blinde Passagiere!» – Diese Botschaft steht seit Ende April wieder an diversen Einwasserungsstellen im ganzen Kanton. Die Plakate sollen die Zürcherinnen und Zürcher darauf aufmerksam machen, dass an ihren Booten, Stand Up Paddles, der Tauch- oder Fischereiausrüstung invasive sogenannte Nebiota haften könnten.
Dies sind gebietsfremde, also eingeschleppte oder eingewanderte, Tiere und Pflanzen, die sich bei uns stark ausbreiten können, wie der Kanton weiter schreibt. Dadurch sie einheimische Arten verdrängen. Einzelne Neobiota könnten aber auch Mensch, Tiere und Infrastrukturanlagen erheblich schädigen. So hätten etwa amerikanische Grosskrebse die einheimischen Edelkrebse durch Übertragung der Krebspest an gewissen Orten bereits zum Aussterben gebracht.
Räuberische Flohkrebsarten in der Limmat
Auch sehr kleine Tiere würden Schaden anrichten: So werde davon ausgegangen, dass ein starker Einbruch der Wasserinsektenbestände in der Limmat unter anderem auf zwei räuberische invasive Flohkrebsarten zurückzuführen ist. Arten, deren Eintreffen in die Zürcher Gewässer befürchtet wird, seien unter anderem Schwarzmundgrundeln, die durch Bootsverkehr aus dem Schwarzen Meer in die Schweiz eingeschleppt wurden.
Sie würden in der Region Basel bereits heimische Fischarten von ihren Laich- und Futterplätzen verdrängen. Oder gebietsfremde Muscheln wie die ebenfalls aus dem Schwarzmeerraum stammende Quaggamuschel, die Wasserentnahmeleitungen verstopfen und so viele Nährstoffe aus dem Wasser filtrieren, sodass am Ende den Fischen die Nahrung fehlen kann.
Fast unmöglich, Neobiota wieder loszuwerden
In einem Gewässer sei es kaum möglich, Neobiota wieder loszuwerden, wenn sie einmal hineingelangt sind. Daher sei es wichtig, die Gewässer möglichst frei zu halten. Entscheidend dafür sei, dass Personen, die Fischen oder Wassersport betreiben, also Segeln, Paddeln, Tauchen oder Motorboot fahren, sensibilisiert sind.
(baz)