Riesige Kürbisfiguren zieren den Juckerhof in Seegräben im Herbst. Dieses Highlight zieht mittlerweile so viele Besuchende an, dass ein Verkehrschaos ausbricht. Anwohnende beklagten sich letzten Herbst über massive Einschränkungen. So kam es an fast jedem Wochenende zum Verkehrskollaps in der Gemeinde. Dem Problem will der Juckerhof nun mit Eintrittskosten für die Ausstellung begegnen.
Die Kürbisausstellung habe wieder Zehntausende Besucherinnen und Besucher angelockt, was sie natürlich freue, schreibt die Jucker Farm auf ihrer Website. «Andererseits zeigte das letzte Jahr, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Die Menschenmenge ist an Spitzentagen für uns und für das Dorf Seegräben nicht mehr zumutbar geworden.»
An den Wochenenden im September und Oktober sowie teilweise während Herbstferientagen ziehe es abertausende Menschen auf den Hof und an das Naherholungs- und Umweltschutzgebiet Pfäffikersee.
«Einzig vernünftige Konsequenz»
Deshalb beschloss die Jucker Farm, dieses Jahr einen neuen Weg zu gehen. «Die Kürbisausstellung soll zeitweise kostenpflichtig werden», schreibt sie weiter. Der Farm schwebt vor, auf dem Juckerhof an Spitzentagen im Herbst Eintritt zu verlangen. Noch nicht definiert sind die Höhe des Ticketpreises und die genaue Umsetzung des Eintrittssystems.
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Mit den Behörden will die Farm so rasch wie möglich eine umsetzbare und sinnvolle Lösung erarbeiten. «Die Kürbisausstellung an Spitzentagen kostenpflichtig zu machen, erachten wir als die einzig vernünftige Konsequenz, der Situation zu begegnen», wird Martin Jucker zitiert, Unternehmer und Mitgründer der Farm.
Bald neun Franken?
Möglich könnte sein, dass ein Ticket künftig rund neun Franken kostet. Neun Euro kostet der Eintritt zumindest im Baden-Württembergischen Ludwigsburg, wo die Farm auch eine Kürbisausstellung betreibt.
Noch 2017 dachte die Farm nicht daran, Eintritt zu verlangen. Die Kürbisausstellung sei ein Teil des Juckerhofs und des Bächlihofs, erklärte Martin Jucker auf der eigenen Website damals. «Wir haben viele Stammkunden, die uns während des ganzen Jahres besuchen. Die wollen wir nicht vergraulen, indem wir den Zutritt zum Hof kostenpflichtig machen.»
Positive Reaktionen
Für eine künftig kostenpflichtige Ausstellung scheinen viele Fans Verständnis zu haben. «Richtig so», findet ein User auf Facebook. «Finde ich gut, es wird ja auch einiges geboten», schreibt eine Userin. Allerdings glaube sie nicht, dass dies das Problem löse. Eine weitere fordert sogar: «Es soll täglich Eintritt kosten. Nur beschränkte Tickets online lösen. Fertig.»
Eine skeptische Userin entgegnet etwa: «Tut mir leid, aber ich kann nicht nachvollziehen, wie diese Massnahme zum Erfolg führt, Verkehr und Besucherzahlen in Schach zu halten.» Letztlich würden die Leute weiterhin kommen. «Wer es sich leisten kann, bezahlt einfach den Eintritt.» Als Alternative schlägt sie gratis Tickets mit Time-Slots vor.
Eine weitere kritische Stimme schreibt: «Kann nur hoffen, dass ihr mit fairen Preisen kommt.» Aber auch dann werde es schwierig, die Besucheranzahl in Grenzen zu halten. Dem Hof wirft sie vor: «Jeder zweite Stadtzürcher kennt euch, nicht zuletzt dank eures aggressiven Marketings und Vertriebs.»