Katholische Kirche

Jacqueline Fehr will Missbräuche strafrechtlich aufarbeiten lassen

20.09.2023, 13:37 Uhr
· Online seit 20.09.2023, 13:26 Uhr
Die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) hat eine strafrechtliche Aufarbeitung der Missbrauchsfälle bei der katholischen Kirche gefordert. Sie hat der Staatsanwaltschaft einen entsprechenden Auftrag gegeben.

Quelle: Studie zum sexuellen Missbrauch in der kath. Kirche wird präsentiert / 12.09.2023

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Die Zürcher Staatsanwaltschaft soll nun mit den Kollegen aus den anderen Kantonen Vorschläge ausarbeiten, wie eine solche Untersuchung aussehen könnte, sagte Fehr in der Sendung «Rendez-vous» von Radio SRF1.

Viele Fälle verjährt

Fehr sagte, der Churer Bischof Joseph Bonnemain, der bei der Kirche für die Aufarbeitung zuständig ist, habe zugesagt, Kontakt mit dem Chef der Zürcher Staatsanwaltschaft aufzunehmen.

Ob die Fälle noch strafrechtliche Konsequenzen haben werden, ist fraglich. Viele dürften verjährt sein. Ziel müsse aber sein, das solche Fälle in der katholischen Kirche in Zukunft nicht mehr vorkommen, sagte die Zürcher Justizdirektorin. Auch stelle sich die Frage, ob und wie vertuscht wurde.

Mindestens 1002 Fälle sexuellen Missbrauchs

Katholische Kleriker und Ordensangehörige haben in der Schweiz in den vergangenen 70 Jahren mindestens 1002 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen. Das zeigt die erste Analyse von Geheimarchiven römisch-katholischer Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH).

(sda/gin)

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veröffentlicht: 20. September 2023 13:26
aktualisiert: 20. September 2023 13:37
Quelle: ZüriToday

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