Nur ein Snack

Hirslanden-Chirurg isst in Mega-Schicht nur drei Mandarinli und ein Joghurt

07.03.2024, 09:26 Uhr
· Online seit 07.03.2024, 08:30 Uhr
Othmar Schöb reichen zum Zmittag zwei Mandarinli und ein Joghurt. Gleichzeitig schiebt der Spitzenchirurg an der Klinik Hirslanden bis zu 14-Stunden-Schichten. Er könne bezüglich Ernährung leider nicht immer ein Vorbild sein, so Schöb.

Quelle: SRF / Rundschau

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Morgens um 5.35 Uhr trifft Othmar Schöb in der Klinik Hirslanden ein. Geschlafen hat der Facharzt für Chirurgie vier, bis fünf Stunden. In der Pause isst der 61-Jährige zwei Mandarinli und ein Joghurt. Dazu arbeitet er seine E-Mails ab. «Es kommen etwa 200 bis 250 Mails pro Tag. Also, sitze ich jeweils noch etwas und ‹choie öpis›», sagt er unaufgeregt.

Nach zwölf Stunden hat der Spitzenchirurg, den die SRF-Rundschau kürzlich begleitete, noch nicht Feierabend. Schöb gönnt sich ein weiteres Mandarinli – die letzten Operationen stehen an. Schluss ist nach 14 Stunden.

Die Mega-Schicht und der kleine Snack sind für den vierfachen Vater aber keine Ausnahme. Sieben Tage und 80 Stunden pro Woche ist er im Spital. Die beiden Mandarinli und das Joghurt reichen ihm für den ganzen Tag. Tatsächlich wirkt er im Beitrag auch beim Operieren spätabends nicht schlapp.

Das empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung

Manche Zuschauerinnen und Zuschauer staunten nicht nur über die Mega-Schichten, die der Spitzenchirurg tagtäglich schiebt. Dass sich ein Arzt bei einer mindestens zwölfstündigen Schicht gerade einmal von einem kleinen Snack ernährt, ist für einige mindestens so aussergewöhnlich.

Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfiehlt drei ausgewogene Hauptmahlzeiten. Frühstück, Mittagessen und Abendessen liefern laut dem Merkblatt dem Körper regelmässig die nötige Energie. Anpassungen an die persönlichen Gewohnheiten sind aber möglich. So können eine oder zwei kleinere Mahlzeiten eine Hauptmahlzeit ersetzen.

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Auch können Zwischenmahlzeiten am Vormittag, Nachmittag oder Abend die Hauptmahlzeiten ergänzen. Die SGE bezeichnet die Zwischenmahlzeiten als kleinen Energieschub, wenn die Zeit zwischen den Mahlzeiten sehr lang ist.

«Ausgleich suche ich in meiner Freizeit»

Das Mandarinli listet das Merkblatt unter den Früchten auf, die sich für einen Znüni oder Zvieri eignen. «Ich kann verstehen, dass die Darstellung im Beitrag zu meiner Ernährung etwas irreführend gewirkt haben kann. Als Mediziner bin ich mir einer ausgewogenen Ernährung jedoch bewusst», sagt Othmar Schöb auf Anfrage.

In seinem beruflichen Alltag könne er diesbezüglich leider nicht immer ein Vorbild sein, so der Chirurg. «Einen Ausgleich suche ich dann in meiner freien Zeit und in meinen sportlichen Aktivitäten.»

Schöb betont, dass es ihm im Beitrag nicht um seine Ernährung gehe. «Vorrangig ist es mir ein Anliegen, meine Botschaften zur Förderung und Ausbildung der Assistenzärztinnen und -ärzte sowie auf die Fehler im System hinzuweisen.»

veröffentlicht: 7. März 2024 08:30
aktualisiert: 7. März 2024 09:26
Quelle: ZüriToday

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