Am Gebäude am Robert-Seidel-Hof 5 hängt der Schriftzug «Alles wird besetzt». Die Besetzenden seien nicht da, um Unruhe zu stiften, sondern um ein Zeichen zu setzen – auch an die Hauseigentümer. «Wir möchten uns dafür einsetzen, dass bewohnbare Häuser nicht leer stehen und für Menschen wie uns, die diese achtsam und respektvoll nutzen, ein Zuhause sein können.»
Heute ist Beginn der Internationalen Weltraumwoche!🪐🌏☄️💫 Darum wurde vorhin das Haus am Robert-Seidl-Hof 5 besetzt. 🪐🌏☄️💫 So lange stand es leer, nun nicht mehr! https://t.co/zdkVs2C7qi #alleswirdbesetzt pic.twitter.com/zEsEDhUCCP
— zureich.rip (@zureich_rip) October 4, 2022
Einsprachen verzögern Baustart
Geheim haltet die Besetzergruppe ihr Tun nicht. Am Dienstag sollen sie selbst die Liegenschaftsinhabenden, die im Tessin wohnen, informiert haben, wie «20 Minuten» schreibt. Der Anwalt der Familie, der das Gebäude gehört, bestätigt, dass das Haus schon längere Zeit leer stehe. Jedoch sei das auf Grund von verzögerten Bauarbeiten.
Die Familie wollte ab Oktober 2021 das Gebäude komplett sanieren lassen und Balkone anbringen, wozu sie vor bereits eineinhalb Jahren eine Baubewilligung erhalten haben. Jedoch seien Einsprachen von der Nachbarschaft reingeflattert, die die Bauarbeiten verhinderten – das sei nun geklärt und die Arbeiten werden nach Baufreigabe gestartet. Laut dem Anwalt könne der Start jedoch erst in Wochen oder Monaten beginnen.
Keine Dringlichkeit
Solange sich die Besetzergruppe kooperativ zeige, sei zur Zeit keine Räumung der Liegenschaft nötig, wie «20 Minuten» weiter berichtet. Das habe die Gruppe, die sich «Familie Tartaruga» nennt, auch vor. Denn in einem Brief an die Hauseigentümer heisse es, dass sie die Liegenschaft nur so lange besetzen, bis der Umbau beginne.
Wie es scheint, kann es sich die Gruppe zumindest den Winter über im Haus also gemütlich machen. Wie der Anwalt der Familie auch sagt: «Wir wollen grundsätzlich niemandem das Dach über dem Kopf verwehren.»
(joe)