Quelle: Keystone-SDA / CH Media Video Unit / Melissa Schumacher / Beitrag vom 6. Dezember
Justizdirektorin Jacqueline Fehr (SP) sprach von einem «unprofessionellen, fahrlässigen» Verhalten bei der Datenentsorgung zwischen 2006 und 2012.
Im Zentrum steht die IT-Abteilung der Justizdirektion, Digital Solutions. Erst ab 2013 habe sie die Datenvernichtung nach standardisierten Prozessen umgesetzt, heisst es in einem externen Bericht.
Ob es bis 2014 verbindliche Vorgaben zur Datenvernichtung gab, könne nicht mehr nachvollzogen werden. Klar sei aber, dass Regeln nicht befolgt worden seien, schliesst der Bericht.
2019 Akten falsch entsorgt
Noch 2019 kam es bei Digital Solutions allerdings zu möglicherweise gravierenden Vorfällen. Papierakten wurden entsorgt, ohne sie vorher zu digitalisieren. Darunter wohl auch die Verträge mit den damals für die Datenentsorgung verantwortlichen Personen.
Nach dem Verständnis der Justizdirektorin hat die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen auf diese Vorfälle ausgeweitet. «Es wird wohl geklärt, ob fahrlässig oder vorsätzlich gehandelt wurde», sagte Fehr. Die Staatsanwaltschaft schrieb in einer Medienmitteilung, dass sich «ergänzende Untersuchungen vorerst gegen eine unbekannte Täterschaft richten».
Vergangene Woche war publik geworden, dass die Zürcher Justizdirektion zahlreiche Festplatten unsachgemäss entsorgt hatte. Die darauf gespeicherten, teilweise heiklen Daten gerieten in fremde Hände.
Auf den Festplatten waren Informationen von mehreren Staatsanwaltschaften, der Justizdirektion und vom Psychiatrisch-Psychologischen Dienst zu finden.
(sda/osc)